Spielbericht K3: Runde 1 und 2

Zur Auftaktrunde in Herzogenaurch mussten wir unser Spitzenbrett Ziemowit ersetzen, der in der 4. Jugend aushalf.

1. Runde
SG Fürth 5. Jugend - SV Bubenreuth 3-1

Brett 3:
Seymen hat leichte Startprobleme. Anstatt seinen angegriffenen Springer wegzuziehen, hat er Angst noch mehr zu verlieren und spielt Rochade. Nachdem er sicher steht, kann er sein gefühlvolles Figurenspiel zeigen.  Als nach einem Bauerntausch Mattwolken aufziehen, hat dies sein Gegner nicht auf dem Schirm. Einzügig wird dieser mattgesetzt.
1-0

Brett 4:
Lucie spielt das am Vortag besprochene Damengambit. Nach Rückgewinn des Gambitbauerns steht sie klar besser. Ihr Gegner, ein kleiner pfiffiger Junge im FC-Bayern-T-Shirt kann nach einer zweizügigen Springerrotation eine Gabel aufsetzen. Lucie gibt eine Figur, greift aber wenig später eine Figur mit einem Bauer an. Ihr Gegner versucht seinerseits mit einem Gegenangriff zu kontern, scheitert aber an der starken Parade von Lucie. Ihr anvisierter Springer geht mit Tempo weg. Nicht ganz zwingend fallen sogar beide Figuren. Aber schon bald hängt das nächste Ross von Lucie, was aber verschmäht wird. Die Dame  greift Turm und Springer gleichzeitig an, was Lucie aber wieder großartig parieren kann. Als der junge Schachfreund den Springer von Lucie in der Hand hält, sieht er die Deckung. Zu spät, berührt geführt und die Dame wandert in den Kasten. Nun ist das Spiel entschieden und wenig später setzt Lucie matt.
2-0

Brett 2:
Rahmath strebt die Preußische Partie an, aber sein Gegner verteidigt schlecht mit De7. Dies bringt ihm eine Qualität ein, die er bis ins Endspiel rettet. Sein Kontrahent erholt sich vom ersten Angriff und geht zu lästigen Turmangriffen über. Konzentriert findet Rahmath gute Turmzüge. Als sein Gegner dann Remis anbietet, nimmt er an.
2,5-0,5

Brett 1:
Andrei spielt das schöne Scheinopfer auf e4 und bekommt die Figur zurück. Er schlägt allerdings die falsche Figur, da sein Gegner keine der beiden Leichtfiguren wegzieht, sondern mit De2 Verwirrung stiftet. Trotz einiger Felderschwächen steht er sehr aktiv. Im Mittelspiel übersieht er einen Figurengewinn, der die Sache erleichtert hätte. So geht er sogar mit Minusbauer ins T-L-Endspiel.
Als sein Gegner den Läufer verliert und nur noch mit dem Turm Andreis schwarzen Läufer bedroht, flüchtet dieser kreativ und elegant nach h1. Nun holt sich Andrei eine Dame und vergisst dabei den Bauern rauszunehmen und drückt die Uhr. Dieser laut Regel falsche Zug hat aber keinen Einfluss auf die Partie. Mit neuer Dame und altem Turm, gegen einen nach wie vor kämpfenden Turm des Gegners, findet Andrei zunächst ein "Matt". Jedoch er übersieht das die mattsetzende Figur geschlagen werden kann. Es bleibt aber Dame gegen Turm übrig. (Diagramm)



Schwarz kann hier ganz leicht mit De8 oder Dg4 den Turm gewinnen. Andrei spielt aber De6 Tf6 Dg4 Kh6 Dh4? (Hier geht Dg7) Kg6 Dh7 Kg5 Dg7?? Tg6 und Remis.



Schade, aber am Ende war die Konzentration wohl aufgebraucht.
3-1

2. Runde
Schachtreff Röttenbach - SG Fürth 5. Jugend

Brett 2:
Rahmath muss sich gegen Spanisch verteidigen. Bei Kindern relativ selten gespielt, geht es hier oft um den e5-Bauern. Rahmaht stellt diesen zwar ein, sein Gegner nimmt aber nicht. Beide feuern ihre Läufer auf g5 und g4, aber während Rahmahts Gegner auf die Befragung h6 mit Lh4 ausweicht, lässt Rahmath seinen Läufer stehen, der widerum nicht genommen wird. Stattdessen nimmt er das Remisangebot von Rahmath an.
0,5-0,5

Brett 3:
Seymen spielt nun auch Damengambit, anscheinend hat das Training gestern doch Eindruck hinterlassen. Sein Gegner nimmt an, wird aber bald zurückgedrängt. Ein Kadov (Läuferangriff) wird ignoriert und unser U11-Talent sackt den Läufer ein. Bald brennt es im Strafraum und der Elfmeter wird von Seymen versenkt.
1,5-0,5

Brett 4:
Lucie muss gegen d4-d5 b3 einen Aufbau finden. Zunächst gelingt dies gut. Aber auch sie vergisst einen angegriffenen Läufer auf b4 wegzuziehen. Lucie spielt 2 Schächer in Folge und es kommt ungefähr zu folgender Stellung: (Diagramm)



Rahmath und Seymen sehen das Matt und wieseln fassungslos neben dem Brett . Der Coach der gegnerischen Mannschaft und ich müssen die beiden zunächst rausschicken, da sie ja nicht eingreifen dürfen. Lucie spielt nun 15...Lb7, ein Zug der gut aussieht, aber Sd3 wäre einzügig matt gewesen. Es folgt 16.d5 De7 17.Tg1 Sc5 (droht mit beiden Springern matt) 18.Sb5 a6 19.Sd4 a5 20.Sf5 Gardez und nun setzt Lucie plötzlich doch noch matt. Selten sieht man ein ersticktes Selbstmatt das 6 Züge in Folge möglich war.
2,5-0,5

Mit diesem Sieg ist der Mannschaftserfolg gesichert.
(Die Reihenfolge der Züge ist aus dem Gedächtnis, vermutlich ist sie nicht ganz korrekt, soll aber die Situation vor Ort zeigen)

Brett 1:
Andrei spielt zu passiv. (1. e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. d3) Im Nachhinein erfahre ich, dass er Königsindisch im Anzug gegen Russisch spielen wollte. Als er eine dreizügige Abtausch-Kombination übersieht, geht der erste Bauer flöten. Zudem droht weiterer Materialverlust, den er nicht abwenden kann. In einem unhaltbaren Endspiel kämpft er noch bis zum Unvermeidlichen.
2,5-1,5

Fazit:
2 Siege zu Saisonbeginn sprechen für eine gute Basis. Wir dürfen uns aber von diesen zum Teil glücklichen Siegen nicht blenden lassen. Die Übungspartien in dieser Liga sind natürlich Gold wert.

Wolfgang Heimrath

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