SGem 1882 Fürth 2 – SC Heideck-Hilpoltstein 4:4
Hier zunächst eine Kurzzusammenfassung:
Wir sind endlich mal in (nahezu) Bestaufstellung angetreten – trotzdem war es ein glücklicher Punkt für den Klassenerhalt – noch läuft es leider nicht rund bei allen (unter Einschluss des Schreibers dieser Zeilen).
Der Kampfgeist aller war wirklich lobenswert und half dem notwendigen Glück „auf die Sprünge“, sodass wir am Ende doch noch das 4:4 erreichten.
Wir sehen unsere drei Gewinnpartien des Mannschaftskampfes an und lernen mitunter auch mal aus den Fehlern der Gegner:
Brett 5:
Benno hielt mit Schwarz im Sizilianer die Stellung immer mindestens auf Augenhöhe, während sich Weiß nach und nach positionelle Fehlentscheidungen erlaubte:
Mit 20. ef5:? Lg2: 21. Kg2: gf5: 22. Dd1 d5
gab Weiß die Zentrumskontrolle auf, schwächte die weißen Felder und seine Königsstellung.
Weiter ging es mit 23. Tg1 Td6 24. Kf2+ Tg6 25. a5 Db5
Nun war 26. c4? schon der vorentscheidende Missgriff; Weiß müsste mit Dc2 die Stellung noch einigermaßen zusammenhalten.
Schwarz kann nun problemlos auf b2 nehmen, da nach
27. Tb1 Dd4 der Bauer auf b7 wegen Df4:+ nicht zurückerobert werden kann.
Nun hängen d3 und f4; Weiß sah sich zu 28. Ke2 genötigt
und musste nach 28. … dc4: 29. Sc4: Sd5 auch noch dem schwarzen Springer Eingang in seine bereits marode Stellung gewähren. Das Ende ließ nicht lange auf sich warten:
30. Tg6:+ hg6: 31. Df1 Te8+ 32. Kf3 g5 33. Tb7: (wenigstens noch den Bauer b7 mitnehmen ??) Sf4: 34. Kg3 Sh5+ 35. Kg2 Dd5+ 36. Df3 Te2+
0:1 für Benno
Insgesamt war dies unsere solideste Gewinnpartie, andere mussten für den Sieg das erwähnte Quäntchen Glück finden. Es lohnt sich immer, wie man sieht, auf die schwachen Momente des Gegners zu warten und nicht zu früh die Segel zu streichen.
Brett 6
Zunächst übersah Dennis (Weiß) mit 12. 0-0? den Figurenverlust durch 12. … Db6! (Diagramm 1):
Deckungszüge wie De3 oder Df2 scheitern an Sg4 bzw. e5.
Doch auch Schwarz verstand es nicht, konsequent die Mehrfigur zu verwerten, sondern ließ sich auf „Techtel-Mechtel“ ein, was ihm nicht gut bekam. Offenbar war ihm die schlichte Mehrfigur einfach zu wenig ??!?
Es folgte nämlich 13. Sce2 e5 14. De1 Tfe8 15. Dh4 h6 16. Lh6: gh6: 17. Dh6: Lf8 18. Dg5+ Lg7 19. Tf3 Kf8 20. Kh1 Se4: 21. Le4: Le4: 22. Tg3 Lf6 23. Dg4
Auch in dieser Gewinnstellung verzichtet Schwarz auf
23. …exSd4:, was wieder ein Gewinnzug gewesen wäre. Der Nachziehende gibt stattdessen mit 23. … Ke7 dem Weißen nun ein deutliches Stellungsplus.
Es folgen 24. fe5: Lg2:+ 25. Kg2: de5: 26. De4 Tac8 27. Sf5+ Kd8 28. Td1 Tc6 29. Tgd3 Tg8+ 30. Kf3 Th8 31. Td7:+ Kd8 32. Tf7: Th2: 33: Sd6+!
Ein schöner Gewinnzug von Weiß führte schließlich zum guten Ende. Ein glücklicher (voller) Punkt für die Fürther.
Brett 3:
Der Gegner von Mikhail verzeichnete mit den weißen Steinen bis zu dieser Situation
durchgehend ein erkennbares Stellungsplus. Bis zum Gewinn wäre aber noch einiges an Arbeit zu leisten gewesen.
Eine Behauptung des Stellungsvorteils wäre nun etwa mit 23. Tc8 möglich gewesen. Schwarz tut sich schwer, die Entwicklung voranzutreiben.
Stattdessen zog Weiß jedoch 23. Th8? und ließ sich mit 23. … Sf8! den Turm einklemmen.
Die Befreiung dieser Schwerfigur war ohne Materialverlust nicht mehr abzuwenden, was den dritten vollen Punkt für die Mannschaft bedeutete.
Es sei nochmals erwähnt:
Alle bewiesen guten Kampfgeist und daher war der Punkt auch nicht ganz unverdient!
Burkhard Zühlke (Mannschaftsführer)