Turnierbericht BlitzVM 2023

Einige Vorbemerkungen zur Ausgangslage:
17 Teilnehmer waren erschienen, 11 Schachfreunde der SG und 6 eingeladene Gäste. Dadurch wurde es doch ein Turnier mit schöner Teilnehmerzahl. Leider konnten einige starke Jugendlichen (z.B. Narek, Benno, Nico) nicht teilnehmen, weil zeitgleich die Mittelfränkischer Jugend-Meisterschaft in Vorra lief. Der Termin war zu Saisonbeginn noch nicht bekannt gewesen, sonst wäre die Blitz-VM sicher anders terminiert worden.
Geplant war das Turnier ursprünglich mit dem Modus 5+3, da die vereinsinterne Umfrage eine hauchdünne Mehrheit für diesen Modus gegenüber dem 5+0 ergeben hatte. Weil aber viele der üblicherweise anwesenden Spieler sich allerdings für 5+0 ausgesprochen hatten, wurde zu Turnierbeginn über den Zeitmodus abgestimmt, was in einem eindeutigen Votum für das 5+0 mündete. So konnte man bei 17 Teilnehmern ein attraktives Rundenturnier spielen, also jeder gegen jeden.

Zum Verlauf des Turniers:
Wolfgang erwischte (aus seiner Sicht) mit einem Remis gegen den formstarken Nikolaus einen schlechten Start. Mit Paul Krasnikov, ein bekannt starker Blitzer, war ein ehemaliger Schüler Wolfgangs anwesend, der die ersten acht Runden gewann, darunter war gleich in der zweiten Runde ein Sieg gegen Karl. In der ersten Turnierhälfte lagen somit ausschließlich Gäste vorn. Wolfgang konnte erst nach Runde neun wieder gleichziehen nachdem einem Remis Paul gegen den stark aufspielenden Peter nur remis spielte. Peter wurde am Ende Sechster und errang damit den Pokal für den dritten Platz in der vereinsinternen Wertung.
Karl robbte sich nach der Niederlage in der zweiten Runde durch eine Siegesserie wieder an die Spitzenplätze heran und schloss nach einem starken Sieg gegen Wolfgang in einem Turmendspiel-Zeitnotduell sogar zu ihm auf. Damit blieben Wolfgang und Karl aber nach Runde 11 beide einen vollen Punkt hinter Paul. Wolfgang musste Paul im direkten Duell also noch bezwingen, was ihm in Runde 15, also in der drittletzten Runde gelang. Weil Karl weiter gewann lagen somit nach Runde 15 Wolfgang, Paul und Karl punktgleich in Führung. Und hier drohte es, kompliziert zu werden: Die Regeln sahen vor, dass der Turniersieg auszublitzen ist. Bei Punktgleichheit von Dreien (bei einem Gast) wäre der interne VM-Sieg und damit der Pokal nur von Karl und Wolfgang ausgeblitzt worden, ohne Ausblitzen mit dem Gast. Es wäre also die unschöne Situation entstanden, so dass man für die sportliche Entscheidung, wer als Gesamtsieger anzusehen wäre, auf die Feinwertung hätte zurückgreifen müssen.
Das mag mit ein Grund gewesen sein, dass Karl in der letzten Runde noch gegen Oliver verlor, was das folgende dramatische Herzschlagfinale ermöglichte: Der Gesamtsieg musste in einer Zusatzpartie zwischen Wolfgang und Paul ausgeblitzt werden vor den Augen aller Zuschauer, die dieses Finale natürlich genüsslich und in voller Spannung verfolgten (siehe Foto). Selten war es so leise im Raum gewesen bei 15 spielfreien Teilnehmern!
Aufs Brett kam ausgerechnet das "Yellow-System", in dem Wolfgang alias Yellow dem Paul keine Chance ließ und nach einem starken Angriff gewann.
So hiess es zum Schluss: Wolfgang Gesamtsieger und Vereinsmeister, Paul bester Gast und zweiter der Gesamtwertung, Karl Vize-Vereinsmeister und Peter Dritter Vereinsmeister. Dragomir holte sich den Pokal als bester Jugendlicher, er hatte unter anderem Nikolaus und Seymen geschlagen.
Außerdem besonders zu erwähnen ist Ugi, der als jüngster Teilnehmer schon einen Sieg und ein Remis erringen konnte. Auf dem Siegerfoto sieht man ihn ebenfalls, da er an diesem Tag auch den Pokal als Jugend-Tandem-Meister 2022 erhalten hatte.

Der Fair-Play-Moment des Abends ergab sich zwischen Daniel und Peter:
Daniel hatte mit einer Sekunde Vorsprung vor Peter eigentlich gewonnen (Siehe Foto), und so wurde das Ergebnis dem Turnierleiter auch zunächst gemeldet.
Zuvor hatte es aber ein Missverständnis in der Regelauslegung gegeben: Der noch unerfahrene Turnierleiter hatte zu Beginn kommunizieren wollen, dass beim Schlagen einer Figur oder Rochade beide Hände benutzt werden dürfen in Abweichung zur offiziellen Blitzregel.
Einige Teilnehmer hatten das so verstanden, dass generell und auch beim Drücken der Uhr beide Hände benutzt werden dürften. Daniel hatte davon Gebrauch gemacht und sich somit einen Vorteil gegen Peter verschafft, der auch diesem Mißverständnis erlegen war und somit nicht reklamiert hatte. Nach Spielende und nach Klärung der missverstandenen Regelsituation mit Christian einigten sich beide im Stile echter Gentlemen auf Remis .

Zu unseren Gästen:
Vom Turnierverlauf wurde oben schon viel über Paul geschrieben. Einen besonderen Fair-Play Moment gab es, als Paul nach einem Zeitsieg über Mikhail unumwunden zugab, dass er nur mit Hilfe des Zeitbonusses hatte gewinnen können. Mikhail hatte in ansonsten sehr starker Partie einen falschen Zug gemacht und daher hatte Paul zwei Minuten Zeitbnonus erhalten.
Christian traf nach über 30 Jahren Oliver König von den Schachfreunden Fürth wieder. Oliver hatte Chris früher im Rahmen der Schachgruppe des Schliemann-Gymnasiums trainiert. Beide lieferten sich nach Ende des Turniers noch wilde Blitzpartien mit der Spezialwaffe der Schachfreunde, nämlich Springerzügen nach c3 und c6 im ersten Zug.
Adrian und Abdullah waren Gäste auf Einladung von Ediz, die erstmals erschienen und als Vereinslose voll mitspielten, Respekt!
Stammgast Frank Leonhardt war wieder dabei, der von Gesamtsieger Wolfgang nur durch Zeit hatte besiegt werden können. Mikhail brachte Timm mit, der am Ende punktgleich mit Peter einkam. Dieses starke Trio belegte am Ende Gesamtplatz 4,5, und 7.
Mit 4 Gästen unter den Top 7 waren die Gäste also sehr stark, ein Glück dass Karl, Peter und zuletzt vor allem Wolfgang die Fahne der SG hochhielten!

Christian Humphreys (Turnierleiter)

Bildergalerie

Hier warten die Pokale und der Preis für den Gast noch auf Sieger und Platzierte.

Timm (rechts) muss gegen Wolfgang ran.

Blick in den Turniersaal

Abdulla und Adrian

Daniel spielt gegen Emre

Zwei starke Blitzer: Karl und Paul (SK Zirndorf)

Leo (SK Schwanstetten) ist gegen Wolfgang zu langsam

Mikhail gegen Patrick

Nikolaus gegen Paul

Senior Peter gegen Junior Andrei

  
Daniel gegen Peter, ein Wimpernschlagfinale, das Remis ausging (s.o.)

Seymen gegen Oliver (Schachfreunde Fürth)

Der Stichkampf zwischen Wolfgang und Paul wurde interessiert verfolgt.