Jugend-Rapidturnier Bamberg 2019

Am Tag der deutschen Einheit fand traditionell das Jugend-Rapid-Turnier der Baeyrischen Schachjugend in Bamberg statt.
In 7 Runden mit je 20 Minuten Bedenkzeit pro Spieler kann man seine Schachkenntnisse, seine taktischen und positionellen Fähigkeiten zeigen. 156 Spieler wurden in sechs Altersklassen aufgeteilt und schon gings los.
Wir konnten wieder eine Vielzahl der SG-Talente motivieren an diesem großartigen Turnier teilzunehmen.
Hier die einzelnen Ergebnisse unserer 9 Protagonisten:

U10: 37 Teilnehmer

Emil (Setzlisten-Nr. 13) konnte seine guten Leistungen vom letzten Samstag, als er bei der baeyrischen U10-MM ein respektables Ergebnis hinlegte, bestätigen. Mit 4 Punkten aus 7 Runden belegte er den 12. Platz. Kuriosität am Rande. Emil wurde auf Grund eines falschen Ergebnis-Eintrages in Runde 3 falsch ausgelost. Trotz zweier Sieger in Folge wurde er mit nur einem Punkt ausgelost, was ihm seinen dritten Punkt und den frühzeitigen Preis einbrachte.

U12: 30 Teilnehmer

Narek (Setzlisten-Nr. 2) musste an diesem Tag als Mitfavorit 2 Niederlagen verdauen. Narek startete gut mit 3 aus 3, darunter ein Yellow-Black-Sieg. Als sich in Runde 4 seine Dame bei vollem Brett gefangen nehmen ließ, endete der Lauf Nareks, der ursprünglich aus Armenien stammt.  Nach einem kurzen Hoch setzte es eine weitere Schlappe. Als sein Gegner in Runde 5 ein sogenanntes Scheinopfer auf f2 bringt, lächelt dieser glücklich. Narek kontert aber als sein Gegner die Figur mit Vorteil zurückholen will mit dem klassischen Damenopfer.  Am Ende kam Narek mit 5 Punkten auf den 3. Platz und bekam somit einen der begehrten Pokale.

U14: 32 Teilnehmer

Benno (Setzlisten-Nr. 3) kam gut ins Turnier, verrechnete sich aber in Runde 3 und büßte eine Figur ein, was zur Niederlage führte. In der letzten Runde konnte Benno mit einem Sieg noch auf Platz 2 vorstoßen, kam aber in einem Turmendspiel mit einem Mehrbauer doch noch unter die Räder von Hugo Danninger. Es reichte, auch Dank einer Partie die er nach Verluststellung noch gewinnen konnte, immerhin zu Platz 4 mit 5 Siegen bei 7 Partien. Diagramm des Tages: Stellung nach 10...Lb4-d6



Hier kann Weiß beinahe beliebig gewinnen.
11.Lc3 fällt natürlich als erstes ins Auge. Ein Doppelangriff (d6 und g7 können nicht gleichzeitig gedeckt werden) durch Abzug. Stockfish hat hier aber einen noch stärkeren Zug und würde mit 11.Lg5 f6 12.Sxd6 Kf8 (besser als Kd8) 13.Sxc8 die schwarze Stellung zerstören. Weiß spielte hier 11.Tc1 was nach dem erzwungenen 11...Sc6 ebenfalls gewinnt.
Irgendwie schaffte es Schwarz aber, diese Stellung ohne Verluste zu überstehen und anschließend zu gewinnen.

U16: 22 Teilnehmer (darunter 6 der SG 1882)

Marc (Setzlisten-Nr. 3) spielte seinen persönlichen Algorithmus. Jeder Niederlage ließ er 2 Siege folgen. Leider war das Turnier zu kurz. Mit 4 Punkten landete er auf Platz 5.

Christina (Setzlisten-Nr. 9) kann ihre Zeitprobleme in den ersten 4 Runden nur einmal überwinden. 3 Siege in Folge bringen sie aber zurück ins Mittelfeld. Mit 4 aus 7 erreicht sie Platz 10 und überrascht als zweitbeste U16-Spielerin der SG.

Dennis R. (Setzlisten-Nr. 7) startet wie eine Rakete. 3 aus 3 darunter ein Sieg gegen Maria Schilay bringt ihn in eine gute Wertungsposition. Am Spitzenbrett trifft er auf Tom Högner (DWZ 1828). Hier spielt sich ein seltsames Drama ab. Tom gibt eine Schwerfigurengabel und speichert bereits ab, dass Dennis die Dame wegzieht womit er den Turm nehmen kann. Dennis kann aber nichts mit dem Zug von Tom anfangen und greift den bösartigen Springer mit dem König an. Dieser schlägt anstatt der Dame nur den Turm. Man nennt dies auch "doppelter Blackout". In der letzten Runde kann sich Dennis mit einem Sieg gegen Lisa Adelhardt noch auf den 2. Platz bringen. In ausgeglichener Stellung und großem Zeitvorteil stellt er die Dame (für einen Springer) ein und muss sich 3 Sekunden bevor Lisas Zeit abgelaufen ist mattsetzen lassen. Zum Schluss muss er sich bei 3,5 Punkten mit Platz 11 zufrieden geben.

Raphael (Setzlisten-Nr. 13) beginnt gleich mit einem Paukenschlag. Die an zwei gesetzte Lisa Adelhardt besiegt er beinahe mühelos. Zeit und Stellungsvorteil ergeben (leider) auch "nur" einen Punkt. Mit 3 Punkten kann er insgesamt gut leben. Platz 13 springt heraus.

Benjamin (Setzlisten-Nr. 12) hat auf baeyrischer Ebene wenig Erfahrung und dennoch muss er in Runde 1 gegen den Top-Favoriten aus Großostheim -Jon Englert- mit einer DWZ von 2072 antreten. Hier erhält er 40 kostenlose Lehrminuten. Nach schwachem Turnier-Beginn, kann er sich aber steigern und punktet gegen Ende noch zweimal voll. Mit 3 aus 7 schafft er es auf einen 16. Platz.

Ziemowit (Setzlisten-Nr. 15) hat bislang zumeist im Schulschach sein Können gezeigt. Hier hat er bereits bei deutschen Meisterschaften seine Visitenkarte abgegeben. In Bayerns Rapid-Haifischbecken kann er gelegentlich glänzen, muss aber die Stärke seiner Gegner oftmals anerkennen. Im internen Duell gegen Raphael kann er diesem ein Remis abtrotzen. 2,5 Punkte
und Platz 18 sind ausbaufähig, aber keine Enttäuschung.

Fazit:
Eine gelungene Übungseinheit, in denen der Trainer zwischen den Runden einige Fehler ausmerzen konnte. Das Organisation-Team aus 3 Vereinen: Hallstadt, Bamberg und Höchstadt/Aisch hat sich bewährt und wieder ein hervorragend besetztes Turnier organisiert.
Wir bedanken uns bei den vielen Fahrern und den spielfreudigen Kids, die nach den Sommerferien wieder voll angreifen wollen.
Nächste Woche Samstag beginnt bereits die Jugend-Kreisliga-Meisterschaft

Wolfgang Heimrath

⇐ Zurück