SGem 1882 Fürth 2 – SC Heideck-Hilpoltstein 1 3,5 : 4,5
Einige vergebene Chancen an den hinteren Brettern und der etwas glückliche Punktgewinn an Brett 3 hielten sich insgesamt die Waage. Die knappe Niederlage gegen die deutlich DWZ-stärkere Mannschaft (+ ca. 300) ging somit in Ordnung. Einmal mehr mussten zwei Stammspieler durch ehrgeizige, jedoch noch unerfahrene Jugendliche ersetzt werden. Unser Gegner trat, wie fast immer in der laufenden Saison, ohne Spieler an Brett 1 an. Leider konnten wir diesen Vorteil diesmal nicht nutzen.
Brett 5 Rathmann, M. – Amberg, Deniz 1 : 0
Deniz baute die französische Verteidigung solide auf und verpasste nach 19. Lxb4 (Diagramm) die Chance zum Bauerngewinn mit dem Zug 19. … Sxd4 (ca. -1.30).
Die Partiefortsetzung 19. … Sc6 20. Sd7 Dc7 21. Lxe7 Scxe7 22. Db5 ist jedoch ebenfalls für Schwarz vorteilhaft, wenn nun 22. … Ta5! 23. Db6 Dxb6 24. Sxb6 Tc3! kommt.
Schwarz kann in Folge die beiden schwachen Bauern d4 und a3 gemütlich unter Beschuss nehmen und steht besser (ca. - 1.30)
Leider kam die Idee zu … Ta5 in folgender Stellung zu spät (Diagramm nach 24. Sxb6 Ta5).
Weiß gab nun mit 25. Sxc8! Txb5 26. axb5 seine Dame für beide schwarze Türme ab. Dies gewann zusammen mit dem starken Freibauern auf b5 und verbleibender schwarzer Grundlinienschwäche die Partie problemlos.
Brett 6: Buha, S. - Wegmann, W. 0,5 : 0,5
Nach dem unvorsichtigen Bauernraub auf a2 befand sich die schwarze Dame nach 26. Kd2! (Diagramm) in einer aussichtslosen Lage (+5.00).
Die Drohung Ta1 kann nur mit erheblichem Materialverlust abgewehrt werden.
Schwarz entschied sich in der obigen Diagrammstellung für die Fortsetzung 26. … Lxd4 27. Lxd4 c5 28. Ta1 cxd4
und Weiß könnte nun mit 29. Dc7 Db2 30. Dxd8+ die Partie schnell für sich entscheiden.
Es kam in obiger Stellung stattdessen zu
29. Dd3 Db2 30. Dxa6 Dc3+ 31. Ke2 Te8+ 32. Kf2 Dd2+ 33. Kg3 Te2 34. Da8+ Kg7 35. Thg1 De3
Der Anziehende könnte nun wiederum mit dem Zug 36. Tg2 den Abtausch des lästigen Turms auf e2 erzwingen und damit den Gegner aller noch verbliebenen Spielmöglichkeiten berauben (ca. +7.2).
Nach 36. Th1? ließ er sich auf das Dauerschach 36. … Df2+ 37. Kf4 De3+ usw. ein und musste in das Remis durch Zugwiederholung einwilligen.
Brett 3: Fink, M. – Vu, D. 0 : 1
Weiß befindet sich in der folgenden Position schon auf einem gewinnträchtigen Weg (Diagramm nach 33. … Ld8):
Der Mehrbauer am Damenflügel sollte nun mit 34. a5 weiter vorangetrieben werden. Beide weißen Türme unterstützen dessen Vormarsch, z.B. mit Ta2, was gleichzeitig die Schwäche g2 deckt. Die c-Linie wird von Weiß kontrolliert.
Stattdessen entschied sich Weiß für 34. Tc8+? Txc8 35. Lxc8 und gab damit deutlich an Stellungsvorteil ab.
Nach 35. … Tc6! 36. Ld7 Tc3 entwickelte auf einmal der schwarze Turm Aktivität und Weiß muss aufpassen, da der Le3 nicht gerade sicher steht.
Nach dem weiteren 37. Te2 Tb3 entstand die folgende Stellung:
Hier bleibt Weiß nichts anderes übrig, als den Mehrbauern z.B. mit 38. b5 Ta3 39. b6 Lxb6 zurückzugeben. Alle vernünftigen Fortsetzungen münden jeweils in ausgeglichene Stellungen.
Der Anziehende ließ sich aber aus wenig nachvollziehbaren Gründen zu 38. g4?? verleiten, was nach 38. … Tb1+ mindestens zum Figurenverlust und wenig später auch zum Partieverlust führte.
Mit dem Remisgedanken konnte sich Daniels Gegner offenbar nicht anfreunden ??.
Brett 2: Shlosberg, M. – Perner, B. 0 : 1
Mit dem Zug 27. … Tc2
baute Schwarz sein Druckspiel am Damenflügel sichtbar aus. Dem angegriffenen Springer stehen von e2 aus keine guten Felder mehr zur Verfügung.
Einzig der Zug 28. Tbc1! hätte das Stellungsgleichgewicht noch einigermaßen gewahrt, da Weiß nun auf der c-Linie wieder mitspielt (ca. -0.40)
In der Partiefortsetzung ging nach 28. Sc1? De4 29. Se5 Sxe5 30. Dxe5 Txf2! ein Bauer verloren.
Am Ende kam es noch zu einem spannenden Damenendspiel mit schwarzem Mehrbauern, das Mike in Zeitnot leider verlor.
Brett 7: Korth, M. – Ardic, A. 1 : 0
Nach dem letzten Diagrammzug 23. d5 ergab sich für Schwarz zunächst eine zufriedenstellende Position: Der weiße Raumvorteil wird in der springerfreundlichen Blockadestellung völlig ausgeglichen. Der weißfeldrige weiße Läufer findet zunächst keine echten Ziele und steht passiv.
Dagegen ließe sich der Springer von b6 aus auf wirkungsvollere Felder manövrieren: Sowohl 23. …Sc8 mit Ziel d6 und Doppelangriff auf e4 bei gleichzeitiger Verteidigung von f7 als auch 23. … Sa4 mit Druck auf b2 sind mögliche Fortsetzungen.
Die in der Stellung liegende weiße Drohung Dg3 mit Sf5+ sollte man im Auge behalten. Nach 23. … Td6 24. Dg3 Sbd7? übersah dies Schwarz leider und verlor die Qualität. Der Materialverlust führte nach ca. 20 weiteren Zügen zum Partieverlust.
Fazit:
An den Brettern 4 und 8 gingen beide Remisangebote an unsere mutig aufspielenden Jugendlichen jeweils vom Gegner aus. Allein dies zeigt, dass wir gegen die DWZ-stärkere Mannschaft immer auf Augenhöhe kämpften. Ein Abstieg sollte trotz der Niederlage und weiterhin herrschender Personalnot nicht mehr zur Diskussion stehen.
Burkhard Zühlke (Mannschaftsführer)