SG 1882 Fürth 2 - SV Lauf 4,5 :3 ,5

Nach einigen Jahren in unterschiedlichen Bezirksligen wurden wir diesmal in die Laufer Gruppe gelost.
Der Saisonstart beider Teams war nicht berauschend. Während wir gegen ein stark geschwächtes Team von SW-Nürnberg 4 einen Punkt ergattern konnten, mussten die Laufer gegen den Aufsteiger aus Neustadt/Aisch eine empfindliche Niederlage einstecken.

Brett 5: Marco Frystacki (DWZ 1741) - Philipp Levitskii (DWZ 1704)

Philipp opfert früh eine Figur. Stellung nach 10...Lc8xg4



Weiß spielte: 11.Sxc6 bxc6 12.fxg4 Sxg4 13.Lc4 e6 und sollte nun Lf4 spielen. Es folgte: 14.h3 Sxe3 15.Dxe3 d5 16.exd5
Stellung nach 16...Dd8-h4



Weiß muss hier auf zwei Drohungen achten. Natürlich Dxc4 und Lh6 (Damengewinn) mit Dd3 oder De2 kann er seinen Vorteil von 1,9 Einheiten behalten.
Er spielte aber 17.De4? Dg5 18.Kb1 exd5,  die Mehrfigur wurde zurückerobert und man einigt sich auf Remis.
0,5:0,5

Brett 4: Norbert Strobel (DWZ 1933) - Ansgar Scherb (DWZ 1772)

Norbert spielte in Manier der einstigen SG Fürth Legende Ernst Habla der das Colle-System bevorzugte. Stellung nach 15.Dh5-g4



Norbert hat mehr Raum und kontrolliert den Gegner. Schwarz sollte nun 15. ... Se7 16.Tf2 g6 spielen, versuchte aber mit 15...h5? Gegenspiel zu generieren.
Es folgte 16.Dh3 Ke7 17.Sf3 Taf8 Stellung nach 18.Lc1-d2



Stockfish hat hier für Schwarz einige unattraktive Vorschläge: Dc8, Db8 oder h4. Dieser zog hier aber 18...b5? und nach 19.Lxg6 fxg6 20.Sh4 ging Material verloren. Wenig später musste Schwarz die Segel streichen.
1,5:0,5

Brett 6: Dennis Maier (DWZ 1553) - Heinz Seifert (DWZ 1696)

Dennis ist zurück und seine Eröffnungswahl ist nach wie vor unorthodox. Stellung nach 14.Ta1-c1



Weiß steht flexibel und Schwarz konnte hier mit dxc4 einen minimalen Vorteil bekommen. Weiß müsste sich zwischen vier verschiedenen Schlagzügen entscheiden, wobei Lxc4 am stärksten ist. Schwarz sollte dann mit Sd5 fortfahren um eventuell Sc3 anzuvisieren.
Schwarz zog aber: 14...Sd7 worauf Dennis nach 15.Sxd7 Ausgleich erzielte. 6 Züge später einigte man sich friedlich.
2:1

Brett 3: Oliver Puschak (DWZ 1852) - Daniel Vu (DWZ 1732

Daniel geriet nach einem fatalen Zug in einen typischen Angriff. Stellung nach 8.Sf3-e5!



Der Druck auf c6 und b7 ist sehr unangenehm. Stockfish würde nun Tc8 spielen worauf e4 cxd4 Sxc6 bxc6 exf5 dxc3 Da4 folgen könnte.
Der Vorteil für Weiß wäre bei 1,2. Daniel spielte 8...cxd4 9.Sxc6 bxc6 10.Lxc6 Sd7 11.Dxd4 +4,3 (deutlich stärker als Lxa8) und Weiß stand nach 11 Zügen auf Gewinn. Die Partie war leider nicht mehr zu retten.
2:2

Brett 1: Lars Fiedler (DWZ 2015) - Wolfgang Heimrath (DWZ 2121)

Nach meiner Niederlage gegen Lars Fiedler vor 6 Jahren, konnte ich diesmal die Eröffnung besser gestalten. Stellung nach 13.Lc4-e2?



mit 13...Se4 gab es hier gute Varianten für mich:
14.De3? Sxc3 15.Sxa2 und der König hat kein gutes Feld: auf Kb1 oder Kb2 folgt La3! Kd2 wird mit Lb4 beantwortet oder 14.Sxe4 dxe4 15.Se5 f6 16.Sg4 Sxa2 17.Kb1 Sb4. 
Leider habe ich in dieser Stellung zu wenig Zeit investiert und zog relativ schnell 13...a5, was laut Stockfish ca. 1 Punkt schwächer bewertet wird, aber immer noch mit einem Vorteil von 1,4 Einheiten. 10 Züge später, Stellung nach 27.g5-g6



Beide Seiten haben Probleme den König zu verteidigen. Nach 27...Lg5 28.f4 f6! 29.fxg5?! Db6 stellt mir Stockfish mit 4,5 Punkten Vorsprung schon den Gewinnerscheck aus. Ich war bereits in Zeitnot und zog 27...Lf8 um das drohende Matt zu entschärfen. Mit 28.f3 stellte mir Weiß die nächste kniffelige Aufgabe. Mein Vorteil hätte mit f6 oder Ld3 noch Bestand. Mein Zug 28...Txe5 war im Ausgleichsinne okay. Es folgte 29.fxe4 Dg5?? und mit diesem Zug machte ich den Hattrick (3 Fehler in Folge) perfekt und übersah nach 30.Sd2, dass c3 wegen Dxc3 nicht funktioniert.
Stellung nach 36...Tc7-b7




Beide Seiten sind im Blitzmodus und Weiß hätte nun nach Ka1 Lb2 (Dxd4? c3) Ka2 Sb4 Kb1 wegen der Mattdrohung Dd8 keine weitere Drohung befürchten müssen und laut Stockfish steht Weiß hier mit +2,7 auf Gewinn. Stattdessen folgte 37.Ka2?? Sb4 38.Ka1 Dc3 und Weiß gab auf.
3:2

Brett 8: Maximilian Springmann (DWZ 1562) - Felix Neubert (DWZ 1339)

Beide Seiten konnten im ersten Spieldrittel mit e4 eine bessere Position erreichen. Stellung nach 26.Dd3-b5



Schwarz sollte unbedingt den b4-Bauern abtauschen, der wie wir später sehen werden, den Tag entscheidet. Nach cxb4 Lxb4 Sbc5 hat Schwarz sich aller Probleme entledigt. Er spielte aber: 26...Dc8?? worauf Max mit Lh3!! gewinnen konnte. Es kam 27.Dc6 Sf6 28.b5 und der Freibauer ist weiter im Spiel.
Stellung nach 43.Lg2-h3



Diese Stellung ist laut Stockfish ausgeglichen, nach De1 Kh2 Dd2 Lg2 c3 b7 Sxb7 Dxb7 folgt c2 doch Schwarz kann dem Dauerschach nicht entrinnen.
Schwarz spielte aber 43...Dc5?? und nach Dxc5 dxc5 gewann Max leicht.
Sollte sich der König aber in der obigen Remisvariante auf h6 flüchten, könnte sich folgende Stellung nach Kg7-h6 ergeben:



Mit Dg8! c1(D) Df8 Kg6 (Kh5 ist Matt in 4) h5! Kf5 Dxf7 erreicht Weiß eine Gewinnstellung da sich Schwarz gegen die Mattdrohungen nur mit Damenopfer auf g2 oder f4 verteidigen kann, was beides verloren ist. Max hätte hier mindestens 2 schwierige Züge finden müssen, wenn sein Gegner auf Gewinn gespielt hätte.
4:2

Brett 7: Mark Suders (DWZ 1612) - Patrick Schubert (DWZ 1378)

Patrick hat sich gut aufgebaut und nach 22 Zügen eine positionelle Gewinnstellung erreicht. Stellung nach 22.c2-c3



Schwarz kontrolliert die d-Linie und könnte nun mit Lc5 den stärkeren weißen Läufer abtauschen. Zum Beispiel: Lc5 Lxc5 Sxc5 Lb1 (ansonsten Sd3) Td2 der b2-Bauer geht flöten, und zwei weitere "Krücken" auf a3 und c3 bleiben zurück. Patrick zog 22...Sc5 23.Tcd1? (besser Lb1) Sd3 24.Tf1 Lc5
Auch jetzt stand Patrick noch sehr gut. Stellung nach 27.Lxd3



Hier gibt es grundsätzlich zu sagen, dass man hier mit Txd3 fortfahren sollte. Nach Txd3 Txd3 kann Weiß nicht Td1?? spielen, da er nach Dd5 Txd3 exd3 Dd2 Df3 auf verlorenen Posten steht. Gegen De2 ist kein Kraut gewachsen, da Kf1 an Dh1 matt scheitert.
Patrick spielte 27...cxd3 28.De3 Dxe3 29.fxe3 d2 und die Remisbreite steigt, da Schwarz nun kaum noch Fortschritte erzielen kann.
Stellung nach 38.Ke2xf3



Mit Td3! Ke2 Th4 Txd2 Ke7 Td6 Txh4 steht es ausgeglichen. Es folgte jedoch 38...a5? 39.Ke3 a4 40.Txd2 Txd2 41.Kxd2
und das Bauernendspiel ist verloren.
4:3

Brett 2: Emre Hasgulec (DWZ 1783) - Arno Schmidmeier (DWZ 1923)

Emre musste gegen die Caro-Kann-Verteidigung antreten. Als er auf Abtauschkurs ist, kam es zu folgender Stellung nach 17.Sf3-g5?



Schwarz verpasste die Gelegenheit mit Sxf2! Kxf2 Lg3 Kf1 Lxe1 Kxe1 Dg3 Kd1 f6! die Partie frühzeitig für sich zu entscheiden. Er zog 17...Sxg5 18.Lxg5 Tab8 19.a4 Tfc8 was insgesamt nur leicht besser für Schwarz ist. Stellung nach 38...Tb5-b7



Emre konnte hier Lh6! einen starken Angriffszug setzen. gxh6 verliert nach Dxh6 Ke8 Dh8 Kd7 Tg7 die Dame. Somit müsste Schwarz a3 Lxg7 Ke7 bxa3 e4 spielen, was aber nach Dh8 ebenfalls verlieren sollte. Emre spielte 39.Dh8 Dg8 40.Dxg8 Kxg8 41dxe5 und nun könnte Schwarz mit a3! bxa3 Txc3 ausgleichen, zog aber 41...Te7 42.e6 und Weiß stand besser. Zumal schwarz mit 42...d4? einen weiteren Fehler einbaute, der mit Lh6! ausgenutzt werden konnte. Es kam aber erneut anders: Stellung nach 61.Lb4xc3



Hier kann Schwarz mit dem Stockfish-Zug Ta8! gewinnen Ke1 Td8 und Weiß kann seinen gefesselten Läufer nicht befreien. Schwarz zog aber: 61...Th1 62.Ke2 Th2 63.Kd3 und nach Abtausch sämtlicher Figuren gaben sich beide Seiten mit Remis zufrieden.
4,5:3,5

Fazit:
Wir freuen uns über den hart erkämpften, aber glücklichen Sieg, der uns Luft nach unten verschafft. In 4 Wochen geht es weiter, wenn wir gegen den SC Heideck-Hilpoltstein antreten, die nach zwei Niederlagen sicher stark motiviert auflaufen werden. Bis dahin.

Wolfgang Heimrath

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