SG Fürth 3 - Schachtreff Röttenbach 3,5:2,5

Leider fiel kurz vor Spielbeginn noch jemand aus und wir mussten mit 5 Spielern antreten.

Brett 1: kampflos

0-1

Brett 6:

Maximilian bestritt sein Debüt erfolgreich. Sein Gegner war ebenfalls ein Neuling und so konnte man ein spannendes Match erwarten.
Bereits nach wenigen Zügen gab es erste Möglichkeiten. Stellung nach 5.Lc1-f4



Hier sollte Maximilian 5...a6 spielen um das Feld b5 unter Kontrolle zu bekommen. Jedoch folgte 5...e6?
Weiß kann nun zwischen 2 guten Varianten wählen:
6.Lxb8 Txb8 Lb5 und die Rochade ist zerstört- oder 6.g4! Lg6 7.Sb5 Sa6.
Der Damenflügel ist unbeweglich. Der Springer auf a6 steht schlecht. Der Turm auf a8 kann wegen Sxa7 nicht gut ziehen.
Weiß zog hier aber 6.Sf3 Sf6 7.Lb5 und die Gefahr ist vorbei.  Wenig später-Stellung nach 12.Lf4xe5



Der weiße Springer gehört in diesen Caro-Kann-Varianten nicht auf das Feld c3, weil Schwarz hier mit 12...Lb4 Druck auf c3 und c2 machen könnte.
13.De3 wäre schlecht wegen 13...Lxc3 14.bxc3 Se4.
Stockfish schlägt 13.Ld3 vor, um nach 13...Lxd3 mit cxd3 den Doppelbauern auf der d-Linie zu gestatten. Vorteil für Schwarz von 1,7.
Maximilian zog nun 12...Se4 worauf Weiß den Springer tauschen sollte. Es folgte: 13.Df3?? Sd2! 14.Sxd5??? und Sxf3 mit Damengewinn.
Bald stand es

1-1

Brett 3:

Philipp durfte gegen Jugendtrainer und Altmeister Ernst Knoll (DWZ 1564) antreten. Mit einem Doppelfiancetto versucht er Druck zu erzeugen. In folgender Stellung zeigt Stockfish ein typisches 0,00 an. Stellung nach 17...Tf8xc8



Weiß sollte 18.Db1 spielen, aber Philipp packt den Dampfhammer aus. 18.Sxe6?? Dxe6? (Schwarz hätte hier mit 18...Sd3 den Konter setzen können, worauf es allerdings wild wird. 19.Sxg7 Sxe1 20. Tc2 Da1 21.Sxe3! fxe3 22.Dd3 und Schwarz gewinnt.) 19.Dh5?? Nun schlägt der Pendel deutlich in die schwarze Richtung aus. Er kann beispielsweise mit 19...Sg4 20.Sg5 Df5! Gegendrohungen aufstellen.
Aber auch 19...Sd3 20.Sg5 verliert deutlich, da Schwarz nun 20...Dg6 oder 20...Df5 problemlos spielen kann.
Es folgte aber: 19...Sg6 20.Lh3 Dc6? (Dxe4 gewinnt einfach) 21.Lxc8 Lxc8 22.Tc1 Db7? (besser Lc5) 23.Txc8 Dxc8 24.Dxd5 und Weiß steht besser.
Trotz guter Stellung und Mehrbauer reichte es nach einem Dauerschach des Gegners "nur" zum Remis.

1,5-1,5

Brett 4:

Maria bekommt bei Ihrer Spezialeröffnung keine Probleme. Bald ist sie auf Raubzug und obwohl das Material bis auf einen Bauern gleich ist, gibt Stockfish nach 22.Sg2-e3 einen Vorteil von 5,0 für Schwarz an. (Diagramm)



Nun erlaubte sich Maria mit 22...Sbd5 eine kleine Ungenauigkeit, die aber nicht bestraft wird. 
Nach 22...Sbd5 konnte Weiß mit 23.Sc4 Tc2 24.Se5! Ausgleich erzielen, da nach 24...Tdd2 wieder Sc4 kommt.  In der anderen Variante ist der
weiße Springer auf e2 ungedeckt 22...Sed5! 23.Lxd5 Sxd5 24.Sc4 Td2 25.Se5 und Schwarz kann mit 25...Sxc3 dem Remis ein Schnippchen schlagen. Weiß übersah die Engine-Lösung und verlor nach 23.Sxd5 Sxd5 24.Lxd5 cxd5. 

2,5-1,5

Brett 2:

Peter spielte Nimzo-Indisch. Lange Zeit stand er leicht schlechter, hielt aber dem Druck auf der f-Linie stand. Sein Antagonist lehnte das Remis in guter Stellung (+2,4) ab und spielte einen Verlustzug (-3,0). Ein Zug später hatte sich die Partie wieder ausgeglichen, da Weiß mit 28.h4! die  Brechstange auspackt, jedoch: Stellung nach 28...Ld5-c4



Laut Stockfish kann Weiß hier eine ausgeglichene Stellung vorweisen. Mit dem Zug 29.hxg5! Lxf1 (hxg5 geht nicht, wegen Df5!) 30. Dh4!!
ist Weiß im Angriffsmodus. Nun muss Peter aufpassen, Den Läufer darf er nicht wegziehen, sonst folgt 31.Txh6 und nun sind die Mattdrohungen so stark, dass man den f-Bauer ziehen muss, was mindestens die Dame kostet (Th7)
Der beste Zug wäre 30...h5!! Schlagen wäre für Weiß schlecht: Dxh5 Th8 Tcc8 (-5,6) oder gxh5 (-2,7) und die h-Linie ist zu und Schwarz kann Lc4 spielen.
Nach 30...h5 sollte Weiß nun 31.Txf1  spielen und jetzt muss Schwarz wieder um Ausgleich kämpfen, was mit Da3 Lb3 Tc1! (+0.3) einziger Zug gelänge.
Peters Gegner aber spielte 29.Td1?? und gab nach dem Brustlöser 29...Dxf6 auf. 

3,5-1,5

Brett 5:

Jonas gab seinen Einstand in der Mannschaft, er "loste" die weißen Steine und musste gegen die Sizilianische Verteidigung die besten Züge finden. Nach einem positioniellen Fehler nisten sich die schwarzen Figuren im Herz des weißen Verteidigungswalls ein. Stellung nach 37.Ke2-f3



Nun sollte Schwarz das Fischernetz mit einem Pfahl befestigen. Mit dem stillen Zug 37...h5! wäre dem weißen Monarchen das letzte Fluchtfeld genommen. Jonas müsste mit 38.Tf2 kleinere Brötchen backen, nach Ta1 39.Db3 Dc1 40.Ta2 Tb1 41.Dd3 a4 zöge sich die Schlinge fester zu.
Eine mögliche Fortsetzung wäre : 42.Tc2  De1 43.Tc3 Tb2 und Damenverlust oder Matt ist nicht mehr abzuwenden.
Stattdessen folgte in der Partie: 37...Tf1? 38.Kg4 h5? 39.Kxh5 Dh2 und Weiß könnte nun nach 40.Kg4 aufatmen. Stockfish sieht hier nur einen minimalen Vorteil von 0,8 für Schwarz. Leider sah hier Jonas Gespenster und gab nach 40.Kg5?? Dxg3 auf.

3,5-2,5


Fazit der beiden Wettkämpfe:

Unsere 3. Mannschaft kam trotz Unterzahl zu einem Überraschungserfolg.
Gespannt sehen wir den nächsten Wettkämpfen entgegen.

Wolfgang Heimrath

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