Spielbericht B2a (Runde 3) SGem 1882 Fürth 2 – SF Fürth 1

Ein Gegner in Bestaufstellung (DWZ +236), vergebene Chancen, ein Handyklingeln … und am Ende eine deutliche, aber insgesamt zu hohe Niederlage.

Aber hier zunächst zu den vergebenen Chancen:

Brett 6: Nikolaus stand mit Weiß ordentlich, um nicht zu sagen vielversprechend, nach 20. … fe4: (Diagramm)

Nach 21. De3 Sd4 22. Tad1 c5 23. Dg3 kostete aber Se2+! die Qualität und letztendlich die Partie.

Eine Idee des Analyseprogramms:

Weiß sollte mit 21. De2! Sd4 22. Ld4: Ld4: 23. c3 nebst b4 ein Bollwerk gegen den schwarzen Läufer aufbauen.

Weiß hat nun nämlich mit dem starken Sa5, einigen weißfeldrigen Schwächen im schwarzen Lager sowie einem Isolani auf e4 insgesamt gutes Spiel!

 

Brett 4: Bennos Gegner hatte soeben 19. … Sb4? gezogen und damit die Kontrolle über e5 aufgegeben:

Dies sollte Weiß sofort mit 20. Sf3 ausnutzen!

Schwarz kann zwar seinerseits 20. … Se4 ziehen, stellt damit aber keine Drohungen auf, während 21. Se5 den Qualitätsgewinn auf d7 droht.

Eine Vertreibung des Se4 mit f3 ist nun bei passender Gelegenheit immer möglich, während ein schwarzes f6 die e- Linie empfindlich schwächen würde.

Das Analyseprogramm gibt nach 21. Se5 immerhin die Bewertung +1,5 für Weiß (Diagramm):

 

Brett 2: Mit 25. … Tc7 stellte Schwarz die empfindliche Drohung Tc7xc1 auf:

Hans kann jedoch mit der Gegendrohung 26. Dh2! die deutlich bessere Stellung erreichen.

Nachdem die Dame vom kritischen Feld d2 verschwunden ist, bringt Tc7xc1 nichts mehr und Schwarz muss nach Königsrückzug schon mit Lxg6 rechnen.

Beispielsweise nach … Kg8 Lxg6! lautet die Bewertung schon +1,7 für Weiß:

 

Brett 1:

Nach 12. Dxf4 spielte ich 12. … Sxc5?? und übersah zunächst komplett, dass auf Da5+ der Zug b4 den Sc5 wieder deckt, … anstatt mit Lxb2 den Stellungsvorteil -/+2,00 einfach mitzunehmen!

Es resultierte also ein kompliziertes Figurenopfer, bei dem es munter und chancenreich weiter ging. Schwarz stellte nämlich nach

12. …. Sxc5 13. Sxc5 Lxb2 14. Tb1 Lc3+

15. Sd2 e5 16. Dh6 Dd4 17. Sb3 De4+

18. Kf2 Df5+ 19. Kg1 Dxc2

doch recht unangenehme Drohungen auf (Diag).

Beispielsweise wird nun Tc1 schon mit Dxc1! beantwortet.

Um seinen eingeklemmten König zu befreien, zog Weiß aus diesem Grund 20. h4?

Mit 20. … Lxd2 21. Sxd2 Td8 wäre die schwarze Figur aber zurückgewonnen, bei deutlichem Stellungsvorteil und 3 Bauern… schade für Schwarz.

Weiß kam nach 21. h4 Lf5? 22. Tc1! über die h-Linie selbst zu entscheidendem Angriff.

 

Nun zum Handyklingeln:

Der Mannschaftskampf war schon deutlich im Verlustbereich angekommen, da klingelte bei Marias Gegner das Handy (zwar angenehmer Klingelton, aber laut und v.a. störend vernehmbar).

Eigentlich hatte der Vorfall keinen Einfluss mehr (Marias Stellung nebst Kampf waren schon verloren). Die reine Neugierde (was sollte laut TO eigentlich passieren - was tut man i.d.F.?) veranlasste mich, den Spielbericht entsprechend prosaisch zu ergänzen und siehe da, es gab und gibt eine Antwort:

Der Spielleiter wertete die Partie nämlich rückwirkend „verloren für den Gegner“, verwies aber darauf, dass man in Zukunft die Partie sofort abbrechen müsse und für den Verursacher als verloren erklärt.

Nun gut: Wieder dazu gelernt! Handys sollen ja des Öfteren schon während Schachpartien geklingelt haben. Evtl. ist dies durchaus mal kampfentscheidend…

Endstand demnach 1,5: 6,5 zu Gunsten des Lokalrivalen SF Fürth

Hoffen wir, dass wir vom Gegner lernen und beim nächsten Wettkampf auch in Bestbesetzung starten… um in Runde 4 gegen den aktuellen Tabellenletzten punkten zu können.


Burkhard Zühlke (Mannschaftsführer)

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