SG 1882 Fürth 2 - SC Forchheim 2: 4 - 4

In der letzten Runde trafen die Favoriten der K1, vor der letzten Runde nahezu uneinholbar auf den Aufstiegsplätzen liegend, in St. Heinrich aufeinander. Wir brauchten noch einen Brettpunkt um Kreismeister zu werden, die Forchheimer drei Brettpunkte, um nicht doch noch vom Aufstiegsplatz verdrängt zu werden (Dazu wäre aber ein 8:0 der Herzogenauracher gegen Kirchehrenbach nötig, wohl nicht sehr wahrscheinlich.). So war es sehr erfreulich, dass beide Mannschaften nahezu in Bestbesetzung antraten und es entwickelte sich ein spannender Kampf, der erst weit nach Mitternacht endete.

Brett 1:
Hier trafen die DWZ-Riesen der Staffel,Stefan Lang (2180) und Fabian Eber (2128), aufeinander. Der Partieverlauf lässt vermuten, dass beiderseitiger Respekt vorm Gegner das Spiel etwas beeinflusste. Nach 22 Zügen erinnerte die Stellung an den Gordischen Knoten, aber es war kein Alexander zur Stelle, der das Schwert zückte, diesen zu zerschlagen.

0,5 - 0,5

Brett 2:
Hans erreichte in der Eröffnung ein leichtes Plus, was sich aber dann nach und nach verflüchtigte und im 19. Zug verlor er einen Bauern. Im 45. Zug hatte Hans materiell und positionell ausgeglichen und bei dem reduzierten Material war ein Remis sehr wahrscheinlich. Stellung nach 50. ... g6

Hier hätte sowohl 51. Se6 Se3 52. Sf4 als auch 51. Sh3 Se3 52. Sf4 das Gleichgewicht gewahrt. Das gespielte 51. Sf7+ Kg7 52. Tb7 führt zum Bauernverlust.

Weiß kann zwar den Bauern f7 abholen, aber Schwarz bekommt den Bauern g2 und danach hat es Weiß schwer. Hans wehrte sich nach Leibeskräften, aber nach 4 Stunden und 59 Minuten überschritt er (in verlorener Stellung) die Zeit.

0,5 - 1,5

Brett 3:
Burkhard widerlegte die eigenwillige Eröffnungsbehandlung seines Gegners und führte die Partie sicher zum Sieg.

1,5 - 1,5

Brett 4:
Christian
kam gut aus der Eröffnung und hatte nach 12 Zügen einen Stellkungsvorteil von +2 (Stockfish) und wir sahen schon in der Ferne eine rosarote 1 auf dem Spielberichtsbogen. Leider hatte Christian in folgender Stellung einen ungewohnten Aussetzer.

Anstatt hier mit 12. h4 zum Angriff zu blasen, rochierte er mit 12. 0-0-0 ins Unglück, 12. ... Sxa2 13. Kb1 Sb3 14. Dc2 Sxc3+ demolierte seine Stellung. Dass die Partie am Ende Remis ausging, ist wohl eher einer gewissen Großzügigkeit seines Gegners zuzuschreiben.

2 - 2

Brett 5:
Stefan
spielte wie so oft sehr konzentriert, aber auch mit hohem Zeitaufwand. Als er nach 37. Lb2 folgende Stellung erreicht hatte bewertete  Stockfish die Stellung mit der Empfehlung 37. ... b3 mit -6,21.

In Anbetracht des zeitlichen Dilemmas(?) entschied sich Stefan für die forcierte Remis-Abwicklung 37. ... Dd8

2,5 - 2,5

Brett 6:
Ich versuchte wieder einmal den Sizilianer mit 2. b3 und erwischte damit meinen Gegner auf dem falschen Fuß. Er ließ sich auf der c-Linie einen Doppelbauern, von den einer bald darauf erobert wurde, und den etwas schlechteren Läufer verpassen. Danach musste ich die Stellung zwar lange kneten, aber der Punkt wurde sicher eingefahren.

3,5 - 2,5

Brett 7:
Zu Kadirs Partie kann ich nicht viel sagen, da Kadir nach Partieende mit den Formularen sang- und klanglos verschwand. Als sich die Gegener auf Remis einigten, war das sicher stellungsgerecht.

4 - 3

Brett 8:
Daniel
hatte eine ordentliche Stellung,


allerdings griff er hier mit 13. Se4 daneben, nach 13. a3 oder auch 13. Se5 wäre es ganz normal weitergegangen. So aber gewann der Gegner mit 13. ... Sxe4 14. Lxe7 Sxf2 15. Lxd8 Sxd1 16. Le7 Sxe3 17. Lxf8 Sxf1 18. Lxg7 Sxh2? (besser Kxg7!) 19. Lxh6 einen Bauern. Aufgrund des weißen Läuferpaares schätzt Schachfreund Stockfish die Stellung als ausgeglichen ein.

Nach 24. ... Td8 war folgende Stellung auf dem Brett:

Es wäre wohl auch zum friedlichen Ende gekommen, hätte sich Daniel hier nicht zu 25. Ke3?? (Ausgleich bringt 25. Le5) hinreißen lassen, 25. ... Sd5+ gewinnt die Partie und den Punkt.

4 - 4

Fazit:
Ähnlich wie in der 8. Runde haben wir einige gute Möglichkeiten nicht in Zählbares umwandeln können, aber das Gesamtergebnis ist sehr zufriedenstellend:
Wir steigen als Kreismeister in die Bezirksliga 2 auf, dazu allen meinen herzlichen Glückwunsch.

Im kommenden Jahr werden die Trauben etwas höher hängen, aber wir haben, wie gesehen, auch noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Wilfried Schulz

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