Spielbericht K3: Runde 3 und 4

Zur 2. und 3. Runde der Jugend-Kreisliga 3 fuhren wir ins romantische Eggloffstein. Hier spielt der SC Eggerbachtal, ein sehr junger Verein der sich unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern vom inzwischen aufgelösten Verein SC Bammersdorf zusammensetzt.
Der andere Gegner, den wir zuerst bespielen mussten, war die 2. Jugend vom SC Forchheim.

SC Forchheim 2. Jugend - SG 1882 Fürth 5. Jugend  1-3

Brett 2:
Andrei spielt mit Spanisch eine klassische Eröffnung und wir Jugendtrainer sind froh wenn man die Eröffnung erkennen kann.
Durch geschickte Tausch-Aktionen kann er seinem Gegner eine "Black-Gate-Bridge" aufzwingen. (Diagramm)



Diagramm zur Verdeutlichung der schwarzen Bauernstruktur. Natürlich waren auch noch andere Figuren am Brett. Bald darauf kann Andrei zweizügig mattsetzen (Dg4 Schach K-beliebig Dg7 matt) tauscht aber stattdessen seinen Matthelfer ab. Andrei versucht nun mittels einer Kombination einen Bauern zu gewinnen und übersieht, dass er dabei selbst mattgesetzt wird.
0-1

Brett 3:
Rahmath beginnt mit dem Vierspringerspiel und erobert einen Bauern. Als nächstes lässt sein Gegner einen Springer stehen.
Rahmath nimmt was ihm gegeben. Mit einer 20 - 1 Streitmacht wird dem Gegner der Garaus gemacht.
1-1

Brett 4:
Seymen spielt gegen Skandinavisch mit Sc3 e6 und De2. Eine mir nicht so geläufige Variante, die mir ein paar weitere graue Haare einbringt. Weitere Leichtfiguren bleiben im Köcher. Folgende mathematische Regel ist bekannt (oder sollte wenigstens bekannt sein):
3 Damenzüge in Folge bei 8 Gesamtzügen kosten eine Figur.
Auf die Rochade muss er ebenfalls verzichten. Sein Gegner zeigt exzellentes Spiel und der frisch gebackene U10-Kreismeister hat bald 2 Springer weniger. Seymen versucht alles und gewinnt die Dame für den Turm, was allerdings nicht ganz zwingend war. Im Gegenteil, sein Gegner hätte ihn vorher matt setzen können. Trotz Damengewinn ist er materiell nicht im Vorteil. Als sein Gegner auch noch einen Turm einstellt, weil er ihn nicht tauschen will, ist die Messe gelesen. Durch einen zweiten falschen Zug des jungen Forchheimers findet die Partie ein abruptes Ende.
2-1

Brett 1:
Ziemowits Skandinavier verläuft anfangs ruhig. Er kann eine stabile Festung aufbauen und sich 2 Bauern schnappen. Durch eine Unachtsamkeit verliert er beide Bauern zurück. Komisch ist, dass er im Anschluss wieder 2 Bauern gewinnt. Diesmal kann seine kleine Gegnerin (sie saß auf 2 Stühlen, damit sie etwas höher am Brett eine bessere Übersicht hatte) nicht mehr kontern und gibt auf.
3-1

Fazit:
Ein glücklicher Sieg, da Seymens Punkt ein Geschenk war.

Im Anschluß wartete der vermeintlich stärkere Gegner aus Eggerbachtal. Allerdings konnten diese nicht ihre stärkste Besetzung aufbieten.
Dennoch war auch hier lange Zeit Spannung im Match.

SG 1882 Fürth 5. Jugend - SC Eggerbachtal 2. Jugend  3-1

Brett 1:
Ziemowit konnte in der Eröffnung die Dame gewinnen:



Nach dem Textzug De7 hat Weiß 3 Möglichkeiten seine gute Stellung zu halten:
1. d4 d6 Lxf7
2. Lxf7 Kd8 d4 d6 Ld5 Sf6 Lb3 und nach dxe5 dxe5 gewinnt Weiß die Figur zurück.
3. 0-0 Dxe5 d4 Df5 Ld3 d5 f3

Weiß spielte aber den Verlustzug Sxf7 und verlor nach dem thematischen Abzugsschach Sc3 die Dame. In der Folgezeit stellte sich Ziemowit noch etwas ungeschickt an, konnte aber den Punkt einfahren.
1-0

Brett 3:
Rahmath spielt seine üblichen Paradezüge. Als er dem Gegner sein Läuferpaar abnehmen will, stellt er einen Bauern ein. Sein Kontrahent lässt sich auch nicht lumpen und gibt 2 Figuren für Turm und Bauer. Nach einem kleinen Gemetzel steht Rahmaths König nackt vor dem jüngsten Gericht. Trotz Minusturm geht er nun auf Raubzug. Mit einem Doppelangriff entscheidet er den Tag. Gegen ein einzügiges Matt ist nun mal kein Kraut gewachsen.
2-0

Brett 4:
Seymen holt sich zu Beginn einen Bauern und verpasst es einen Gratisläufer zu nehmen. Als er einen Läufer einstellt, steht er sehr schlecht. Seymen macht nun das, was er immer macht. Er zieht die Dame 5x in Folge und schlägt  dabei 4x ein gegnerisches Stück. (3Bauern-1Figur) Durch diesen massiven Materialgewinn ist der Sieg nur noch eine Frage der Zeit.
3-0

Brett 2:
Andreis Gegner spielt Skandinavisch (heute die häufigste Eröffnung). Baldiger Damentausch bringt ihm gute positionelle Chancen. Er findet schöne Züge, kann aber den Vorteil nicht umsetzen. Nach einem Figurenverlust ist die Niederlage nicht mehr abzuwenden.
3-1

Fazit:
Der zweite Sieg an diesem Samstag war ebenfalls früh in Gefahr. Rahmath und Seymen konnten nur auf Grund der Fehlleistungen ihrer Gegner gewinnen. Trotz der klaren Tabellenführung ist die Saison noch nicht gelaufen.

Wolfgang Heimrath

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