SC Jäklechemie Talente Franken - SG 1882 Fürth 1-3

Nachdem der SC Jäklechemie Talente Franken unser 1. Punktspiel in der Jugend-Bezirksliga 1 aus unterschiedlichen Gründen abgesagt hatte, wurde das Match aus sportlichen Gründen auf den Buß-und Bettag verlegt.
16 Stunden vor Spielbeginn erhielt ich die Mitteilung, dass Jäklechemie die vorgesehenen Räume nicht bekommt und die Anfrage, ob wir nicht bei uns in Fürth spielen können. Leider ging das nicht, und so kam durch unermüdlichen Einsatz von Jäklekapitän Alex Kittler der Spielort Obermichelbach auf den Tagesplan.
Unser Team wurde in dieser Saison unter anderem dadurch verstärkt, dass unsere 1. Jugend abgestiegen ist. Aus einer Liga in der 6 Jugendliche eine Mannschaft bilden, konnten nun 2 Spieler nach unten abgegeben werden.
Dies bedeutet: Sollte unsere 1. Jugend wieder aufsteigen, werden die besten 2 Spieler der 2. Jugend wieder abgezogen und bei einem möglichen Aufstieg der  2. Jugend muss das Team dann im Folgejahr mit Spielern aus der 3. Jugend aufgefüllt werden. Dies kann meines Erachtens nicht im Sinne des Sportgedankens sein.
Ich plädiere daher dafür, dass in allen Jugend-Ligen die gleiche Anzahl an Spielern eingesetzt werden.
Der SC Jäklechemie wurde vor ca. 5 Jahren gegründet und spielt seitdem eine starke Rolle in Mittelfranken.
In der Turnierordnung der mittelfränkischen Schachjugend steht, dass die Turnierleitung die Wettkampftermine der Saison festlegt, aber nicht, bis wann dies geschehen muss. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass nach dem offiziellen 1.Spieltag (16.11.) noch immer nicht feststand, an welchen Spielorten die einzelnen Mannschaften am 2. Spieltag, geschweige denn an späteren Runden spielen.
Da wir in den Räumen von St. Heinrich spielen, in denen viele Veranstaltungen im letzten Quartal stattfinden, bin ich diesbezüglich auf Glück angewiesen, ob an einem zugewiesenen Heimspieltag ein Platz für uns reserviert werden kann.
Ich appelliere an die Spielleitung, die Spielorte künftig aus organisatiorischen Gründen frühzeitiger festzulegen und bitte auch die anderen Vereine darum, dies zu forcieren.
Ein weiteres Problem, das sich daran anschließt, sind die späten Meldefristen für die Jugend-Bezirksliga die in dieser Saison dazu geführt haben, dass die Jugendbezirksliga 2B nur mit 5 Mannschaften spielt.
Als unser Verein am 07.10. gefragt wurde, ob unsere 3.Jugend den freien Platz in der Bezirksliga 2B belegen möchte, waren wir bereits mit der 3. Jugend in der Jugend-Kreisliga-1-Nord gemeldet und ausgelost. 
Ich hatte bereits am 07.08. beim Spielleiter angefragt, ob wir den möglicherweise freien Platz bekommen können, da wir sonst mit 2 Teams in der Jugend-Kreisliga-1 spielen "müssten", wofür wir uns qualifiziert hatten. Die Spielstärke unserer Jugendmannschaften 2-5 hat sich durch den Abstieg der 1. Jugend drastisch erhöht und so hätten wir in diesem Jahr (mit den genannten Teams) sicher auch eine Klasse höher mithalten können.
Ich frage mich, ob man sich auch mal mit den Jugend-Spielleitern der Kreise bespricht oder ob jeder für sich arbeitet.
Hier bitte ich darum, gemeinsam eine für alle sinnvolle Regelung über die Reihenfolge der Ligeneinteilung zu finden.

Nun zum Wettkampf:

Da der Zielort selbst mit Navi schwer zu finden ist und ich stressbedingt meinen Routenplaner-Ausdruck vergessen hatte, wollte ich wie in alten Zeiten nach dem Weg fragen. Als nach einer Rechtskurve ein junger Mann am linken Straßenrand auftauchte, drückte ich die Fenster-Runter-Taste und erkannte Fabian E., der mir sofort die richtige Richtung signalisierte.

Brett 3:


Benno macht den Habieb und spielt 1. b3!! Es gelingt ihm nach der langen Rochade des Gegners, die a-Linie aufzureißen.
Als dieser eine Figur opfert kann Benno Verteidigung und Angriff verbinden. Viele Varianten führen nach Rom. (Diagramm nach Df6-e6)
Die Stellung ist aus meinem Kopf rekonstruiert und könnte winzige Fehler beinhalten.



In dieser Stellung gewinnt fast jeder Zug, aber am stärksten war Sc3-Dxc4-Ta4-De6 (oder Df7-Dxf7-Txf7-Sd5!)-e4 +8,10 und der Springer der nach d5 strebt verdirbt Schwarz die Idee einer stabilen Festung.
In der Partie geschah der Bauernvorstoß c4-c5. Er bringt multiple Drohungen und entschied die Partie rasch. Bennos Gegner nahm den Unruhestifter mit dem d-Bauern, was die eindeutig schlechtere Lösung war. Lxe5 und +16 für Weiß. Nach Lxc5-Sxc5-dxc5 Lxe5-Kb6 (+6,20) findet der schwarze Monarch aber auch nur kurzfristig ein Ruheplätzchen.
1-0
 
Durch Bennos frühem Sieg nach ca. 40 Minuten, hatten wir Zeit die Gegend zu erkunden und fanden einen REWE-Laden, der 3 im Weggla für 73 Cent anbot. Bei der Rückkehr sahen wir bereits Niko frohlocken, der inzwischen seine Partie beendet hatte.

Brett 2:


Nikos Sizilianer wird mit einem verzögerten d4 gespielt. Nach einem fatalen Springerrückzug (Sde2) tauscht sein Gegner im darauffolgenden Zug den Zentralspringer auf e5. Durch einen einfachen Bauernrückschlagzug öffnet Niko die d-Linie und schaufelt den e7-Läufer frei. Als sich nun die Dame in die Diagonale g1-a7 stellt, wird sie gefangen, inhaftiert und hingerichtet. Somit ist der Drops gelutscht.
2-0

Brett 4:


Dennis spielt den neuen Sizilianer. Sein Gegner wählt einen Fianchetto-Aufbau mit g3 und greift die Dame mit Lc1-f4 an: Diagramm



Nun kostet der simple Gegenzug e6-e5 (Dennis Spezial) eine Figur. Fortan kämpft sein Gegenüber darum, einen Angriff zu initiieren.
Dennis vernachlässigt seine Entwicklung und auch die Zeit schwindet. Kurz bevor alle Figuren ins Spiel eingreifen, opfert sein Gegner (notgedrungen) die Qualität. Aber auch das bringt keine Entlastung. Eine Familiengabel bringt die Dame und den Sieg.
3-0

Brett 1:


Marc spielt diesmal Damengambit mit d4! Zunächst stationiert er einen Galopper auf e5, als sich der Fehlerteufel einschleicht. Ein unerklärlicher Turmzug verliert einen Bauern. Nun wird sein Damenflügel belagert und Marc muss seine gut stehenden Figuren abtauschen. Die unstrukturierte Gesamtlage kostet eine weitere Qualität. Ein letztes Röcheln und Marcs Gegenschlag wird ausgekontert.
3-1

Fazit:
Als Favorit an den Brettern 2-4 lief der Kampf wie erwartet. Marcs Niederlage schmerzt nur punktuell. Wir sind froh, dass unser Match überhaupt stattfinden konnte und erwarten in 10 Tagen bereits die beiden Teams vom SC Erlangen.

Wolfgang Heimrath

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