Deutsche Mannschaftsmeisterschaft U12 in Magdeburg

Am 2. Weihnachtsfeiertag machte sich eine kleine Reisegruppe auf, um die deutsche U12-Mannschaftsmeisterschaft in Magdeburg in Angriff zu nehmen. Nach einer vierstündigen Zugfahrt, checkten wir in unsere Unterkünfte ein, bevor es dann am Abend bereits zum ersten Pflichttermin kam, der Mannschaftsführerbesprechung. Hier erfuhr ich von der Sofia-Regelung die bedeutet, dass man nicht vor dem 20. Zug Remis vereinbaren konnte, sowie von der Karenzzeit, die 15 Minuten betrug. Wer allerdings nicht pünktlich am Brett saß, wurde mit genau dieser Zeit zusätzlich bestraft und beim 2. Zuspätkommen war die Partie sofort verloren.

Teams aus ganz Deutschland mit kuriosen Namen wie der SV Mattnetz Berlin, die Schachzwerge Magdeburg oder auch Muldental Wilkau-Haßlau tummelten sich in den Sälen und mittendrin statt nur dabei unser Traditionsverein die SG 1882 Fürth.
Später kamen noch 63 Teams in der U10 dazu, die ein offenes Turnier spielten.

Kurz vor Spielbeginn der 1. Runde erfuhr ich dass das Spitzenbrett des Gegners (DWZ 2037) mit Fieber im Bett lag und so wurde der Kampf doch spannender als man es sich gegen die Nr. 5 der Setzliste aus Offenbach ausgerechnet hatte.

1. Runde    VSG 1880 Offenbach (Hessen) - SG 1882 Fürth  2-2

Brett 2:
Nareks Partie begann mit einer "Verwechslung". Im 7. Zug griff die Gegnerin daneben, der Zug den sie spielte kam aus einer anderen Variante. Als sie wenig später Tg1 "spielen muss" um g2 zu decken steht Narek bereits besser. Ihr König wandert bei vollem Brett nach d2. Beide Parteien greifen die Dame an, aber Narek kann diesem Doppelgard
é mit einem Schach ausweichen. Er gewinnt die Dame für einen Springer.
1-0

Brett 1:
Habieb kann mit
1. b3 schon ein erstes Staunen bei seiner Gegnerin erzeugen. Nach einem unnötigen Figurenopfer für 3 Bauern, gerät sein Springer in eine Fesselung und weiteres Material geht verloren.
1-1

Brett 3:
Philipps unkonventionelle Spielweise bringt seine
n Gegner dazu, alles nachzumachen. Trotz Doppelbauer ist ein gutes Figurenspiel im Angebot. Als sich Philipps Bauern zu weit vorwagen und der starke Läufer ohne Not abgetauscht wird, steht er bestenfalls ausgeglichen. Im Turmendspiel erzwingt nun jeder einen Freibauern. Philipp (Weiß) verstellt sich den Rückweg, so daß es zu folgender hoffnungslosen Position kommt:



Sein Gegner spielte hier Kc7??, hätte aber mit Kc8 oder Ke8 sofort gewinnen können (auch Ke7 gewinnt), da er auf ein weiteres Schach den Turm dazwischen stellen kann und der Freibauer nicht mehr aufzuhalten ist.  Philipp konnte nun mit Tc6 Kb7 Tc1 erstmal den Verlust vermeiden. (Stockfish sagt, dass Schwarz mit Kd8 im Remishafen ist.) Wenig später läuft der Philipp-ICE auf vollen Touren und gewinnt.
2-1

Brett 4:
Benno rollt am Damenflügel mit seinen Bauern los und vernachlässigt die Entwicklung. Als er sich doch noch eines besseren besinnt, bringt ein taktischer Bauerngewinn die Vorentscheidung. Mit einem Minusbauern und der isolierten Bauerninsel auf d5 knetet ihn die Gegnerin weich. Obwohl diese noch einen Qualitätsgewinn verpasst, reicht auch der 2. Bauerngewinn zum Sieg.
2-2

2. Runde:  SG 1882 Fürth - SC Vaterstetten/Grasbrunn (Bayern)   2-2

Mit dem bayerischen Meister bekamen wir ein unangenehmes Los, da wir auf der bayerischen Meisterschaft klar verloren hatten.

Brett 2:
Narek muß den Drachen bekämpfen und überlässt dem Gegner die dunklen Felder komplett. Mehrere Bauern gehen verloren und schon bald ist die Stellung unrettbar.
0-1

Brett 3:
Philipp kann kein Schottisch und hat schnell einen Bauern weniger. Er kämpft sich aber zurück und sein Gegner stellt eine Figur ein. Philipp gilt nicht als Zauderer, er peitscht seine Freibauern vor und gewinnt schnell.
1-1

Brett 4:
Benno versucht die Englische Eröffnung, sein Gegner spiegelt ihn. Das Läuferpaar erstrahlt und prophezeit eine schillernde Zukunft. Der schwache b2-Bauer mutiert aber zur infizierten Wunde. Als dann noch die Qualität flöten geht, scheint die Partie verloren, aber Benno rettet sich in ein Remis-Endspiel (Läufer - Turm). Dieses kann er allerdings nicht halten.
1-2

Brett 1:
Habieb spielt Wolga-Gambit und fühlt sich sichtlich wohl. Erst blockiert er die Rochade und dringt dann mit 2 Springern in die weiße Festung ein. Nach 20 Zügen ist der Materialvorteil bereits bei 4,64 Einheiten im eindeutigen Bereich. Nachdem Habieb die Qualität einstellt, bleibt ein Endspiel mit 2 Mehrbauern übrig.  Hier der letzte Schlussakord nach 42. g4 als Habieb eine kleine Falle stellt und der Gegner tappt hinein:



Habieb überlegt hier ungewöhnlich lange und spielt 42...Sd6 (Mit 42...f4 ist der Stockfish-Vorsprung deutlich größer). Nach 43. gxf5 gxf5 ist vielleicht die Zeitnot des Gegners für den fatalen Zug: 44. Sxf5?? verantwortlich. Nach 44...Sxf5 b7 übersah er das Zwischenschach 45...Sd4 und der b-Bauer kann anschließend mit 46...Sc6 gestoppt werden.
2-2

3. Runde:    SV Roter Turm Halle (Sachsen Anhalt) - SG 1882 Fürth   2-2

Brett 3:
Philipp spielt seine "
Vantastische" Eröffnung. Positionell steht Philipp schlechter, er kann aber einen Angriff initiieren. Nach Qualitätsverlust spielt er alles oder nichts. Als die a-Linie aufgeht steht der König hilflos im Kreuzfeuer von Doppelturm und Dame und so gibt Philipp auf.
0-1

Brett 2:
Narek tauscht früh 3 Leichtfiguren ab und so entsteht eine remisträchtige Stellung. Im Turmendspiel hat Narek einen rückständigen Bauern, wobei seine Gegnerin sich einen Freibauern schaffen kann. Als der Bauer blockiert wird, erfolgt das Remisangebot, was akzeptiert wird.
0,5-1,5

Brett 4:
Benno kommt mit dem Sizi gut aus den Startlöchern. Er gewinnt einen Bauern und zerstört die Rochade. Ein Isolani ist eine weitere Schwäche die er angreifen kann. Nun ergeht ein Auftrag an alle Figuren die besten Felder zu suchen. Als Benno seinen aktiven Turm tauscht und ein ungleiches Läuferendspiel übrig bleibt, ist der Vorteil dahin. Kein König verläuft sich und so einigt man sich auf Remis.
1-2

Brett 1:
Habieb spielt mal wieder den
Bombastic-Zug 1. b3. Erste Tricks werden ausgepackt. Er läßt sich einen Doppelbauern (f2-f3) verpassen, um dann auf der g-Linie anzugreifen. Nach dem 25... Zug von Schwarz Le3 lässt Habieb seine erste Gewinnmöglichkeit aus:



Hier wäre nach 26. Dd7! Dd8 27. Df7 Kh8 28. Lxe5 fxe5 und 29. Lxh5 bereits der Ofen aus.
Habieb spielte aber 26. Lf7 womit nicht nur der Gewinn in Frage steht, sondern auch der bisherige Vorteil extrem geschmolzen ist.
Nach 26. ...Kh8
27. Dd7 Td8 holt sich Habieb mit 28. Dxd8 Dxd8 29. Lxe5 fxe5 30. Lxh5 zwei Türme für die Dame und nach dem Bauerngewinn auf b7 kommt der c-Freibauer mit Macht nach vorn und der Punkt wird doch noch eingefahren.
2-2

4. Runde  
SG 1882 Fürth - SV Neuburg (Hessen)   2-2

Nach 3 Unentschieden in Folge gegen stärkere Gegner erhofften wir uns in der nächsten Runde einen Sieg, da erstmals wir der Favorit des Kampfes waren. Aber es kam alles anders:

Brett 1:
Habieb muss gegen einen englischen Aufbau spielen. Er stellt die Dame ein und gibt auf.
0-1

Brett 3:
Philipp hat den besseren Doppelbauern. Er baut sich geschickt auf und greift an. Als er im Turmendspiel einen Turm einsperrt kann er "easy" gewinnen.
1-1

Brett 4:
Für Benno lief es in den ersten 3 Partien gelinde gesagt "grottig" und so hofften wir alle auf einen Umschwung.
Meinen Tip
p, es mal wieder mit Ponziani zu versuchen, befolgte er und so kam gut aus der Vorbereitung. In "Pfleger-Manier" verbessert er seine Stellung Zug um Zug. Als im 15. Zug sein Gegner eine Gabel übersieht, nutzt Benno die Chance und holt sich seinen ersten Sieg.
2-1

Brett 2:
Narek hat, es um freundlich auszudrücken, zwei c-Bauern gegen einen d-Bauern und einen e-Bauern. Im Endspiel fällt der Läufer in ein tiefes Loch aus dem er sich nicht mehr befreien kann.
2-2

Runde 5:  
DJK Aufwärts St. Josef Aachen (Nordrhein-Westfalen) - SG 1882 Fürth    2,5-1,5

Brett 1:
Habieb packt nichts
Neues mit Weiß aus, warum auch, und läuft somit in die Vorbereitung seines Gegners. Als er die Qualität verliert, ist die Lage hoffnungslos.
0-1

Brett 3:

Philipps Gegner scheint ebenfalls vorbereitet auf Weressov zu sein, dennoch schafft es Philipp, den Aggressor zu tauschen. Nachdem er einen guten Aufbau gewählt hat, geht sein Läufer auf Abwege. Das Remisangebot seines Gegners darf ich als Kapitän ablehnen und so geht es weiter. Sein erster Zug nach der Ablehnung ist katastrophal. Er verschenkt seinen gedeckten Freibauern, seinen größten Trumpf den er für einen schwachen Bauern tauscht. Als nächstes geht er ins verlorene Bauernendspiel, anstatt ins remisverdächtige Turmendspiel.
Hier die Stellung dazu nach 44. cxd5:



Nach 44... g6 ist die Stellung klar für Schwarz gewonnen, da die Zeit fehlt den e4-Bauern abzuholen und den h-Bauern zu stoppen.
Beispiel: g6 45. Kc3 h5 46.gxh5 gxh5 47. Kd4 f5! und schwarz gewinnt (47...h4 wäre für Weiß gewonnen, 47...Ke7 remis). Schwarz spielte aber sofort 44...Ke7 und weiß holte sich nach 45.Kc3 Kd6 46.Kd4 g6 den Mops auf e4, was aber nur zum Remis reichte. 
0,5-1,5

Brett 4:
Bennos Gegner spielt die Bird-Eröffnung die nicht auf einen Vogel zurückzuführen ist, sondern auf den englischen Schachspieler Henry Edward Bird der von 1830 bis 1908 gelebt hat und zu seiner Zeit gegen Schachgrößen wie Paul Morphy, Weltmeister Wilhelm Steinitz und Emanuel Lasker gespielt hat. Benno erwiderte 1...e5 aber nach 2.fxe5 d6! schlug sein Gegner dieses Bauernopfer aus und entgegnete mit 3.Sf3. Als Benno eine Figur fesselt, ignoriert dies sein Gegner. Die Figur wird gewonnen. Sein Gegenüber erzeugt nun Druck, den Benno aber standhalten kann. Eine weitere Figur wird erobert, was zusätzliche Sicherheit gibt. Als bei einer Langzeitkombination ein Turm rausspringt ist es vorbei.

1,5-1,5

Brett 2:
Nareks Gegnerin bringt eine Neuerung zum Vortag. Nach Abtausch der Dame muss Narek die Rochade aufgeben. Er versucht durch einen Königsausflug wieder ins sichere Fahrwasser zu gelangen. Dies erlaubt ihm seine Gegnerin nicht. Mit zwei Türmen und zwei Springern attackiert sie Nareks Monarchen. Nach Figurenverlust wird er kurz darauf mattgesetzt.

1,5-2,5

Fazit:
Nach 4 Unentschieden gab es die knappste aller Niederlagen. Unglücklich, denn Philipp hätte hier mehr erreichen können. Trotzdem nahmen wir uns für den nächsten Tag vor, den ersten Sieg einzufahren, was auch eindrucksvoll gelang:

Runde 6: 
SG 1882 Fürth - SV Turm Lahnstein (Rheinland-Pfalz)  3,5-0,5

Brett 3:
Philipp ist kein Langweiler, mag keine Fesselung und spielt daher h6 und g5 wenn da so ein Läufer auf g5 auftaucht. Den König in die sichere Mitte gestellt und auf geht
s zur Königsjagd.



Philipp konnte hier nach 21. a5 einfach den Läufer nach c5 ziehen, aber auch Stockfish sagt, das
s dies nur die zweitbeste Lösung ist. Philipp spielte: 21. … hxg3 22. axb6 gxh2+ 23. Kh1 Lg2!! 24. Kxg2 Dh3 25. Kh1 und Df3 matt. Wie schnell dies gespielt wurde, ist nicht überliefert, aber es war Philipps 3. Sieg mit Schwarz im dritten Schwarzspiel. 
1-0

Brett 4:
Benno versucht nun wieder mit Englisch sein Glück. Db3 passt leider nicht ins royale System. Da sein Gegner nach einem Schlagzug nicht zurücknehmen darf, dies aber trotzdem macht, gewinnt er eine Figur. Nach 2 Siegen in Folge ist das Selbstvertrauen zurück und Benno gewinnt ohne Probleme.
2-0

Brett 1:

Habieb spielt Französisch. Die Königsstellung des Gegners öffnet sich und Habieb taucht ein. Er geht mit Mehrbauer und dem Französisch-Läufer ins Endspiel. Gegen einen Springer gibt es zunächst ein paar Schwierigkeiten, so dass der Läufer zunächst keinen Stich macht. Als aber ein vorwitziger Bauer auf ein weißes Feld läuft wird die Sache klarer. Habieb fischt weitere Bauern ab und gewinnt.
3-0

Brett 2:
Narek spielt die Trickvariante gegen Französisch. Sein Trickläufer wird allerdings abgetauscht und so haben beide Spieler zunächst keinen Plan wie es weitergehen soll. Schwarz kann auf der c-Linie Druck machen, aber es droht nichts. Erst als Narek sich mit b4 eine Schwäche zufügt, wird es komplizierter. Sein Gegner opfert einen Läufer und nach einem Läuferfehlzug steht Narek sogar etwas schlechter. Nach einem Damenschach auf der Grundreihe hat sein Gegner
drei Möglichkeiten. Zwei davon versprechen klaren Vorteil, aber er wählt die dritte Möglichkeit und Stockfish sagt 0,00 was soviel heißt wie, lass uns aufhören und Vanielleeis essen gehen, da die Stellung Remis ist. Wenige Züge später bietet sein Gegner Remis und da ich den Gewinnzug
übersehe, lasse ich ihn annehmen. Asche auf mein Haupt.
3,5-0,5

Unser erster Sieg bei einer Deutschen Meisterschaft wird anschließend noch in einer Pizzeria gefeiert. Bei lauter Musik und Riesenpizzas, die über alle Seiten der Teller lappen, ist die Stimmung famos. Die komplette Reisegruppe freut sich bereits auf das letzte Spiel bei dem wir einen schlagbaren Gegner zugewiesen bekamen.

Runde 7:  
SV Bebenhausen (Baden-Württemberg) - SG 1882  Fürth  1-3

Nachdem ich die Tabelle studiert habe, war das Ziel und die Hoffnung noch auf Platz 7 zu stürmen. 2 Teams mit einem Punkt Vorsprung hatten starke Gegener erwischt. Ob allerdings ein punktgleiches Team, sich durch die Wertung noch vor uns schieben würde war nicht ausrechenbar. Teams mit 2 Punkten Vorsprung mit denen wir noch gleichziehen konnte  würden wir aber
vermutlich nicht mehr einholen. Zuerst galt es aber mit einem Sieg die Hausaufgaben zu erledigen und dann abzuwarten.
Neben unseren Fans drückte uns noch der SC Ostfildern geschlossen die Daumen, da sie noch die beste Mannschaft aus Baden-Würtemberg werden wollten.
Grundsätzlich wurde der schwächer eingestufte Gegner nicht unterschätzt und so legten diese auch gleich
fett los. Zwei alte Gambits brachten unsere Jungs mit den schwarzen Steinen und mich mächtig ins Schwitzen.

Brett 2:
Nareks Gegner spielt das alter aber immergrüne Evans-Gambit. Narek kennt sich aber gut aus und mopst einige Bauern. Auch der in dieser Variante gefährliche c4-Läufer wird eliminiert. Mit 2 Bauern vorsprung geht Narek ins Endspiel. Der isolierte Doppelbauer auf f6,f7 stört nicht, da seine Freibauern auf der anderen Seite laufen. Die Bauern spielen Bolt und ein Turm geht über die Pegnitz ins Beutekörbchen.
1-0

Brett 4:
Benno muss sich gegen das selten gespielte Morra-Gambit verteidigen. Seine Schwächen auf den dunklen Feldern sind früh eklatant. Dennoch gelingt es Benno den Druck peu
à peu (diese Wortkombination musste ich nachschlagen) abzubauen. Der Gambitmehrbauer wird nicht zurückgegeben. Als Benno den Vorteil auf 3 Bauern ausbaut und nur noch 2 Figuren auf jeder Seite auf dem Parkett sind, gewinnt er durch einen einfachen aber unwiderlegbaren Zug, der König und Turm gleichzeitig lahmlegt.

2-0
! Benno schaffte mit 4 Siegen in Folge die beste Serie unserer Mannschaft !

Brett 3:
Habieb erobert 3 Bauern, obwohl er seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen hat. Eine Schrecksekunde für den Trainer
ergab sich nach folgender Stellung: letzter Zug war: 36. ...Lb3



Habieb spielte völlig zurecht: 37. axb6 Txa1 b7
Das Brett von Habieb war aber leider immer am schlechtesten einsehbar, da wir die Mittelreihe nicht betreten durften. So entdeckte ich nur dass Habieb einen Turm weniger hat und war kurzzeitig geschockt. Als ich mir die Stellung aber länger anschaute, entdeckte ich den b7-Bauer dessen Umwandlung zur Dame nicht mehr verhindert werden konnte.
3-0

Brett 3:
Philipp wird inzwischen jedes
Mal auf die gleiche Art und Weise bespielt. Anscheinend hat sich seine einseitige Eröffnungswahl unter den Gegnern herumgesprochen. Meine Vorgabe doch jedesmal eine neue Eröffnung zu wählen wurde nicht umgesetzt.
Philipp opfert 2 Bauern, leider spielen seine Türme nicht mit. Das Brett brennt und er läuft freiwillig ins Abzugschach. Folgende Stellung war verloren;

nach 28. ...Se3 29. Ke2 Sxg2 30. Kd1 Se3 31. Ke2 Sc4 32. Kd1 Sxb2 33. Kc2 Dxb4 muss Weiß die Dame tauschen, um wenigstens eine Figur zurückzugewinnen.
Philipps Gegner spielte aber
28. … Sf2 und nun schlägt das Pendel wieder zu Gunsten von Weiß aus. 29. Kc2 Dxb4 30. Da8 Kd7 31. Dxa7 Ke6 31. Tce1 Se4 32. dxe4 und nun schlägt Stockfisch vor mit Dc5 Schach die Damen zu tauschen um dann mit Mehrfigur gegen 4 Freibauern zu spielen.
Philipp spielte aber 30. Da8 Kd7 31. Dd5? Dd6
32. Dxf5 De6 und verlor.
3-1

Fazit:
Nach dem zweiten Sieg in Folge verfolgte ich nun unsere Kontrahenten um die Plätze. Offenbach verlor die entscheidende Partie zum 1,5-2,5 trotz besserer Stellung im Mittelspiel. SC Borussia Lichtenberg verlor ebenfalls mit dem knappsten Ergebnis gegen die SF Nordost Berlin und so landeten wir doch noch auf den 7. Platz.

Die Einzelergebnisse im Überblick:

Brett 1: Habieb Haschemi   4 aus 7 alte DWZ 1571 neue DWZ 1591 →
Plus von 20  Punkten
Brett 2: Narek Gewondow  3 aus 7 alte DWZ 1358 neue DWZ 1374 → Plus von 16  Punkten
Brett 3: Philipp Levitskii     4,5 aus 7 alte DWZ 1267 neue DWZ 1381 → Plus von 114 Punkten
Brett 4: Benno Funk         4,5 aus 7 alte DWZ 1145 neue DWZ  1222 → Plus von  77 Punkten



Anschließend wurden alle Teilnehmer von Platz 1-20 auf der Siegerehrung ausgezeichnet, gefeiert und bejubelt.
Es gab einen Pokal, eine Urkunde und es wurde ein Mannschaftsfoto geschossen, sowie ein kleines Video gedreht.
Überraschend durften dann auch noch die Trainer auf die Bühne, da ohne Trainer die meisten wohl nicht so weit gekommen wären.
Sie wurden mit Applaus überschüttet und es gab auch hier für jeden einen Pokal und Geschenk vom Hotel Maritim.

Wir traten dann am späten Nachmittag unsere Heimreise an und alle waren doch etwas müde. Es war von Anfang bis Ende eine harmonische, schöne Zeit und wir hoffen auf eine baldige Wiederholung.

Wolfgang Heimrath

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