SG 1882 Fürth 1 – SC Jäklechemie 1: 4½ ­- 3½

07.05.2018 - 21:59, W.S.

Die letzte Runde, oftmals ein nervenzehrendes und schweißtreibendes Spektakel, das Herzinfarkte oder Suizidgedanken zur Folge hat, war in dieser Saison ein entspannter Ausklang. Leider konnten wir nicht mit dem Stamm-Achter antreten, Joseph, familiäre Verpflichtungen, und Dieter, Absage am Freitag, mussten ersetzt werden. Wir waren trotzdem nicht gewillt, uns die Butter vom Brot nehmen zu lassen und wollten mit allem Komfort Erster werden.

Unser Gegner war zwar mit dem Ziel angereist uns etwas zu ärgern (D. Adelhütte), konnte dies aber nur teilweise in die Tat umsetzen. Ich denke auch, wenn Jäklechemie als Sieger die Bretter verlassen hätte, wäre der Ärger eher auf deren Seite gewesen, nämlich über den Ausrutscher in Runde 8. Also ist das Ergebnis für beide Mannschaften gut ;-))

Ende gut, alles gut! In Summa eine schöne, nicht nur weil erfolgreiche Saison.

 

Brett 1: Martin Killmann – Wolfgang Heimrath: 1 – 0

Wolfgang erwischte nicht seinen besten Tag. Ohne die Leistung seines Gegners, der eine sehr starke Saisonleistung lieferte, schmälern zu wollen, wir haben von Wolfgang schon mehr Gegenwehr gesehen. Vielleicht fehlte ihm die nötige Motivation, vielleicht aber meinte er, dass die anderen Mannschaftskameraden auch noch da sind und die können ja auch mal was zeigen. Martin Killmann spielte eine blitzsaubere Partie und führte sie ohne Schnörkel zum Sieg.

 

Brett 2: Karl Wittmann – Dennis Adelhütte: 1 - 0

Karls Gegner zeigte in diesem Jahr beim BSGW-Open und der Bezirksmeisterschaft seine gute Form ebenso in der B2. Doch Karl ist in einer extrem guten Verfassung und zeigte Dennis, wo der Bartel den Most holt. Karl überspielte seinen Gegner positionell und zeigte ein Lehrbeispiel zum Thema starker Springer gegen schwachen Läufer.

Wittmann-Adelhütte

Wer möchte in dieser Stellung nicht die weißen Steine führen?

Schwarz muss tatenlos zusehen, wie Karls Gaul fröhlich übers Brett hüpft, den Durchbruch am Königsflügel unterstützt und danach die gegnerischen Bauern abräumt.

 

Brett 3: Sebastian Kraus – Ediz Kocak: 0 – 1

Ediz behandelte seinen Sizilianer sehr eigenwillig und leider auch nicht sehr gut. Den tieferen Sinn, der hinter dem den eigenen Königsflügel schwächenden 14. … g5 steckt, konnte ich nicht ergründen. Doch nachdem Sebastian versäumte, den geschwächten Königsflügel zu demontieren, errang Ediz einen Vorteil, den er in einen vollen Punkt umwandeln konnte.

 

Brett 4: Heinz Thiele – Dominik Bachhuber: ½ ­- ½

Heinz und sein Gegner kämpften mit offenen Visier, dabei war Heinz etwas besser im Spiel. Sein Damenausflug nach h8 hätte aber leicht ins Auge gehen können, aber nur wenn Dominik 19. … f6 gefunden hätte, hat er aber nicht:

Thiele-Bachhuber_1

Danach wäre Heinz‘ Dame lebendig begraben und könnte sich nur unter Bauernopfer herauswinden.

 

Nach dem unnötigen 22. … Txd1 (besser: Td2) 23. Thxd1 e6 war Heinz wieder am Drücker und hätte mit 24. Sg7+ auf die Siegerstraße einbiegen können.

Thiele-Bachhuber_2

Aber auch nach der von Heinz gewählten Zugfolge 24. Sd6+ Ke7 hätte 25. Sxb7 zu einer gewinnverheißenden Position geführt, wurde aber auch nicht genutzt. Nun hatten beide Kontrahenten genug von den Irrungen und Wirrungen und einigte sich auf Remis.

 

Brett 5: Thomas Roß – Stefan Walter: 1 – 0

Stefan behandelte seinen Franzosen wie fast immer sehr gut und stand ausgangs der Eröffnung leicht besser. Mit 16. … Tad8 hätte er seinen Vorteil vergrößern und den Gegner unter Druck setzen können. Aber auch die von Stefan gewählte Variante sicherte ein kleines Plus. Nach langem Hin und Her verlor Stefan etwas den Faden und geriet ins Hintertreffen. Thomas Roß verdichtete seinen Vorteil und brachte Stefan die erste Niederlage in dieser Saison bei.

 

Brett 6: Wilfried Schulz – Sandra Roß: 1 – 0

Ich versuchte es wieder einmal mit der Spanischen Partie. Die Partie plätscherte so dahin und nach einer Ungenauigkeit meiner Gegnerin ergab sich für mich ein Bauerngewinn, bei dem ich allerdings Gespenster sah und deshalb darauf verzichtete. Trotzdem hatte ich einen leichten Vorteil und begann die Partie zu kneten, zumal der Zeitvorrat meiner Gegnerin deutlich schrumpfte.

Das war auch gut so, denn als ich dann etwas schwächelte, fehlte ihr die Zeit meine Fehler auszunutzen und machte dazu selbst welche, die mir zum Punkt verhalfen.

 

Brett 7: Philipp Junk – Norbert Strobel: ½ ­- ½

Norbert bekam den Panow-Angriff vorgesetzt und behandelte ihn bis zum 8. Zug nach Buch. 9. … a5 war wohl eher zweite Wahl, danach erhielt sein Gegner ein leichtes Plus, das zwischenzeitlich zu einem Vorteil anwuchs, sich aber wieder verflüchtigte. Nach 36. Ke2 standen für Norbert die Zeichen auf Sieg, 36. d3+ hätte zu klarem Vorteil geführt, wurde aber, wohl wegen knapper Zeit, nicht gefunden.

Junk-Strobel

Danach wurde die Partie in den Remishafen gesteuert.

 

Brett 8: HansPeter Metten – David Denninger: ½ ­- ½

HansPeter, kurzfristig eingesprungen und einen halben Punkt geholt, der letztendlich zum Siege reichte, hat sich schon ein Lob verdient. Nur ewige Nörgler könnten bemerken, dass die Endstellung vorteilhaft für HansPeter war, aber solche gibt es ja bei uns nicht ;-))

 

Wilfried Schulz

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