SC Treuchtlingen/Wettelsheim 1 - SG 1882 Fürth 1: 2 : 6

D er Kampf gegen Treuchtlingen begann damit, dass wir erfuhren, dass die Gastgeber nur mit sieben Spielern antreten können, später stellte es sich heraus, dass die heimische Streitmacht auf sechs Spieler schmolz. Das klingt für das Mannschaftsergebnis sehr gut, für die spielfreudigen Akteure, die keinen Gegner abbekommen, aber nicht ganz so.
Das frühe 2:0 dämpfte vielleicht auch die Kampfeslust beim Einen oder Anderen etwas, aber insgesamt wurde wacker aufgespielt. Die Kommentare halten sich heute etwas in Grenzen (vielleicht ganz gut, da kann nicht so viel Unsinn geschrieben werden), denn erstens geben die beiden kampflose Partien keinen Anlass zum Meckern und zweitens ist Heinz´ Partie nicht vollständig rekonstruierbar und taugt so auch nicht wirklich zur Analyse.

Zu den einzelnen Partien:

Brett 1: Dieter Schubert 0:1 Oldrich Wenke
Dieters Gegner wählte die Holländische Verteidigung. Dieter kam gut aus der Eröffnung und erspielte sich durch ideenreiches Spiel einen veritablen Stellungsvorteil. Der Gegner war schon ganz tief im Sack, aber Dieter versäumte es diesen zuzubinden. Gelegenheiten dazu gab es. Leider entschied sich Dieter dann für eine gut aussehende aber falsche Fortsetzung, die zu einer Kreuzfesselung mit dem schlechten Ende für Dieter führte. Sehr schade!

Brett 2: Andreas Merz 0,5 : 0,5 Wolfgang Heimrath
Es kam Caro-Kann aufs Brett, eine Eröffnung, in der Wolfgang sich im Allgemeinen wohl fühlt. Weiß bemühte sich, alles was gefährlich werden könnte abzutauschen. So kam es zu einer ausgeglichenen Stellung und einer Punkteteilung nach 18 Zügen.

Brett 3: Karl Wittmann 0,5 : 0,5 Karl Beck
Im Duell der beiden Karls war erst einmal nicht zu erwarten, dass es einen friedlichen Ausgang geben würde, galt es doch für unseren Karl seine blütenreine Weste zu bewahren. Er legte die Partie gegen die Moderne Verteidigung auch mit dem Dreibauernangriff scharf an, hätte sich vielleicht aber doch für 5.Sf3 mit schneller Entwicklung entscheiden sollen. Trotzdem lief es gut für ihn und mit 11.a3 statt 11.c3 hätte sich wohl eine noch ausbaufähigere Stellung ergeben. Obwohl, nachdem einiges Holz vom Brett geräumt worden war, Stockfish unserem Karl immer noch einen leichten Vorteil bescheinigte, fühlte sich dieser nicht so wohl und bot Remis, was angenommen wurde.

Brett 4: Hans Held 0 : 1 Joseph Homi
Joseph spielte die Mac-Cutcheon-Variante in der Französischen Verteidigung, konnte sich aber nicht dazu entschließen kurz zu rochieren, die weiße Dame auf g4, die da sehr angriffslustig stand, hielt ihn wohl davon ab. Trotzdem wäre es die bessere Wahl gewesen. So musste sich Joseph lange quälen und einigen Druck aushalten, bis er seine Figuren ins Spiel brachte. Als er das geschafft hatte, erspielte er sich zielstrebig den Sieg.

Brett 5: Ediz Kocak 1:0 Wolfgang Loy
Ediz überraschte seinen Gegner mit 2.Dh5. Sein Gegner kam mit den ungewohnten Stellungsbildern nicht zurecht und geriet positionell ins Hintertreffen. Ediz hatte Raumvorteil und zwei bewegliche Springer, während die Figuren seines Gegners Probleme hatten vernünftige Felder zu finden. Ediz knetete die Stellung geduldig, bis sie zusammenbrach. Damit hat Ediz mit 5 aus 5 noch eine weiße Weste.

Brett 6: Ramiz Dervishaj 0:1 Heinz Thiele
Heinz spielte seinen Stiefel, ruhig und sicher und dann sehen was kommt. Was ihn etwas irritierte, war die schnelle Gangart seines Gegners, der zum Ende der Partie mehr Zeit auf seiner Uhr hatte als zu Beginn. Heinz stand leicht besser, setzte dann aber nicht konsequent nach, so dass eine ausgeglichene Stellung mit jeweils Dame und Turm und gleichen Bauern auf beiden Flügeln entstand, die aber taktische Chancen bot. Eine davon nutzte Heinz, sie brachte einen ganzen Turm und dann auch den Sieg ein.

Brett 7: Stefan Walter + : - Jörg-Christian Müller

Brett 8: Alexander Klucnikow - : + Wilfried Schulz

Fazit:
Ein sicherer Sieg gegen einen geschwächten Gegner, der auch hätte höher ausfallen können (oder auch müssen?)

geschrieben von Wilfried Schulz, 07.03.2013

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