Schachgemeinschaft 1882 Fürth 1 – Schachfreunde Fürth 1: 4,5 : 3,5

A m Sonntag, dem 19.11.2017 saßen sich die Ersten Mannschaften der beiden verbliebenen aktiven Fürther Schachvereine beim Punktspiel in der B2A gegenüber. Und das Derby hatte alles, was ein solcher Wettkampf braucht. Glücklicherweise konnten beide Mannschaften fast in Bestbesetzung antreten und so es kam zu einem spannenden Verlauf, der von uns knapp gewonnen werden konnte. An fast allen Brettern, Brett 2 einmal ausgenommen, hätte es auch zu anderen als den auf dem Spielbericht stehenden Ergebnissen kommen können. Der Kampf verlief in einer freundschaftlichen Atmosphäre, die auch noch beim Essen „Da Francesco“ zu spüren war, so soll es sein!!!

Zu den einzelnen Partien:

Brett 1: André Kociurzynski 1 : 0 Dieter Schubert
Dieters Gegner nahm die Einladung zur Russischen Partie nicht an und so kam ein Vierspringerspiel aufs Brett. Dieter kam besser aus der Eröffnung und mit 16. … 0-0 hätte er seinen Vorteil noch ruhig ausbauen können. Er suchte aber gleich die Verwicklungen, die ihm eine Figur einbrachten, eine gute Entscheidung. Leider fand Dieter nicht 18. ...Df7, was ihm ein deutliches Plus eingebracht hätte. Danach wogte die Partie mit wechselnden Vorteil hin und her. Als füer uns schon 4,5 Punkte eingefahren waren, ließ Dieter die Zugwiederholung aus, musste aber nach einem Figurenverlust die Segel streichen.

Brett 2: Wolfgang Heimrath 0,5 : 0,5 Steffen Basting
In einer sizilianischen Partie, die nie die Remisbreite verließ trennten sich die Kontrahenten nach 21 Zügen friedlich.

Brett 3: Thomas Kirbach 0 : 1 Karl Wittmann
Die Partie, ein Damengambit, stand lange ausgeglichen, im 30. Zug versäumte Karl sich mit 30. … c3 einen Freibauern zu schaffen, der einigen Vorteil versprochen hätte. So lief die Partie mit minimalem Vorteil für Karl weiter. Mit 37. g3 schwächte Thomas Kirbach seinen Königsflügel unnötig, was aber nach 38. De7 kein Problem gewesen wäre. Selbst als Karl seine Dame in das Loch f3 stellen konnte, wäre das Ganze mit 40. e4 noch zu kitten gewesen. Nach 40. Dc3 ergab sich allerdings folgende Stellung, die Karl zu dem Standardopfer 41. Txh2 einlud, was dieser natürlich dankend annahm.

Kirbach-Wittmann

Brett 4: Joseph Homi 0 : 1 Thomas Dittmar
Joseph spielte gegen die Caro-Kann-Verteidigung und eroberte im 25. Zug einen Bauern. Im 34. Zug versäumte er mit g4 34. … h5 zu verhindern und mit 35. f5 einen gewinnversprechenden Bauersturm einzuleiten.

Homi-Dittmar

Im 35. und im 36. Zug hatte Joseph noch die Chance mit f5 die Stellung seines Gegners zu demontieren. Nachdem dies unterlassen wurde und statt dessen die Damen getauscht wurden, zeichnete sich ein Remis ab, das Joseph aber nicht wahr haben wollte. Er wich der Zugwiederholung aus und verlor danach eine Figur und etwas später die Partie.

Brett 5: Peter Nickmann 0 : 1 Ediz Kocak
Ediz kam zwar etwas später, aber das hinderte ihn nicht daran seinem Gegner mit dem Zwischenschlagen 29. Dxd5 einen Bauern abzuknöpfen.

Nickmann-Kocak

Peter Nickmann fand nicht das remisbringende 30. e6 und so konnte Ediz das Endspiel sicher zum Sieg führen.

Brett 6: Heinz Thiele 1 : 0 Günther Koschka
Heinz baute sich, wie immer, ruhig und sicher auf. Er verstärkte seine Stellung und holte sich einen Bauern, der zu einem gewaltigen Freibauern wurde, Günther Koschka wusste sich nicht anders zu helfen, als die Qualität für den Freibauern zu geben.

Thiele-Koschka, G.

Nun hätte Heinz mit 29. Se7+ die Sache abkürzen können, er zog es aber vor, Günther langsam und sicher zusammenzuschieben.

Brett 7: Robert Koschka 0,5 : 0,5 Stefan Walter
Stefan erspielte sich in seinem Franzosen eine gute Stellung. Anstatt am Königsflügel Gegenspiel mit 16. f5 zu suchen, spielte sein Gegner sehr passiv. In leicht besserer Stellung für Stefan einigte man sich auf Remis.

Brett 8: Wilfried Schulz 0,5 : 0,5 Rihart Teslof
In einer seltenen Variante der Spanischen Partie bauten wir uns beide ganz ordentlich auf. Allerdings versäumte ich es nach 13. … fxe4 mit 14. hxg4 den weißfeldrigen Läufer zu eliminieren. Stockfish bescheinigt mir danach eine leicht bessere Stellung. Doch irgendwie verlor ich den Faden und verschlechterte meine Stellung allerdings nicht signifikant. So kam es dann zu folgender Stellung, in der ich mich zu der Remisschaukel Tc7-Tc8 entschloss.

Schulz-Teslof

Ein guter Spieler hätte sicher 51. Db4 gefunden, was deutlichen Vorteil verspricht, aber ...

Fazit:
Ein knapper Sieg, der uns für die weiteren Aufgaben Mut machen sollte.

geschrieben von Wilfried Schulz, 20.11.2017

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