SK 1911 Nürnberg 1 - SG 1882 Fürth 1: 1,5 - 6,5

Am 1.Advent reiste unsere Erste nach Nürnberg, aber nicht, um den Christkindlesmarkt zu besuchen oder Geschenke zu verteilen.

Brett 2:
Karl
überspielte seinen Gegner klar und nach einigen schwächeren Zügen seines Kontrahenten konnte er mit 3 Figuren den König attackieren und erlegen.
1-0

Brett 4:
Heinrich
kam nicht so richtig ins Spiel. Durch einige passive Manöver musste er früh ins Remis einwilligen.
1,5-0,5

Brett 8:
Fabian E.
musste erkennen, dass am 8. Brett die Trauben sehr hoch hängen. Auch in der 3. Runde konnte kein Sieg an diesem Brett eingefahren werden. Zwar erreichte Fabian eine Angriffsstellung. kam aber nach einer Ungenauigkeit in eine schwierige Lage.
Stellung nach 19. Sf3-h2



Fabian E. spielte 19... Le5?, wonach der Gegenschlag 20.Sxe4! sehr stark für Weiß gewesen wäre, da die Rücknahme mit dem Bauern das Damenschach auf g4 zulassen würde und der Zwischenzug 20...Sf4 mit 21.Dd2 beantwortet würde. Aber Weiß spielte 20.Sdf1, wonach wieder ... Sf4 zum Sieg hätte  führen können. Es wurde aber 20...Sdf6 gespielt und diese Stellung findet Stockfish absolut ausgeglichen.
Stattdessen hätte aber Fabian E. hier mit 19.Sf4 Df1 20. c4 noch größeren Raumvorteil erhalten. Nach 19. Sf4 De3 würde der Einschlag 20. Sxg2!! Kxg2 21. f4 die Stellung zertrümmern.

Weiß müsste hier mit Dxe4 sogar schon die Dame geben, da De2 an f3 scheitert. Kurze Zeit später einigte man sich auf Remis
2-1

Brett 6:
Heinz
musste gegen den ehemaligen Zirndorfer Knut Rossbach antreten. Hier traf die Angriffsmaschine auf den positionellen Verteidiger. Im geschlossenen Sizilianer lotste Heinz die Figuren des Gegners auf Felder die zu einer unbequemen Stellung führten. Heinz spielte flexibel und rochierte lang, womit der Angriff von Knut verpuffte und die Partie in einem Remis endete.
2,5-1,5

Brett 7:
Norbert konnte sich einen Springervorposten auf d6 schaffen. Nach dem Generalabtausch gewinnt er einen Bauern. Im Endspiel konnte sein Gegner durch Zugzwang kein Gegenspiel mehr aufziehen. Als Norbert mit dem König eindringt, gibt sein Widersacher auf.
3,5-1,5

Brett 3:
Ich
durfte nach 20 Jahren überraschend gegen meinen Freund Thomas Gebhard antreten. Er spielte eine alte Verteidgung, die einem Angriffsspieler leicht zum Verhängnis werden kann. Nachdem ich eine Figur von ihm vom Spiel ausgesperrt hatte, gruppierte ich meinen Springer um und provozierte damit die Öffnung im Zentrum. Nach einem ersten Bauerngewinn wurden die Damen getauscht, und so kam es zu folgender Stellung.



Nach dem letzten Zug von Schwarz 34. ...Tc7-c4 übersah ich den sofortigen Gewinnzug. In jedem Taktiktraining hätte ich den Zug 35 Sxd5 sicher gesehen, aber bei knapper Bedenkzeit übersah ich, dass ich nach Sxd5 Txc1 mit einem Gegenschach antworten kann. Wenig später aber konnte ich in folgender Stellung den Gegner zur Aufgabe nötigen:



Nach 41. ...c4-c3 wurde mit 42. Sf4-d5 ein dritter Bauer gewonnen, da der Turm kein Feld auf der c-Linie hat. Auf Tc6 folgt Se7 und auf Tc4 wird mit Sb6 ebenso Material gewonnen. Der Zug c3-c2 hilft auch nicht, da nach Tc1 die gleichen Probleme auf Schwarz warten. Schwarz gab auf.
4,5-1,5

Brett 5:
Joseph
musste nach einem Rechenfehler einen Bauern geben. Trotzdem konnte er seinen erfahrenen Gegner in die Defensive drücken und auf beiden Flügeln Druck aufbauen. Nach dem 40. Zug versäumte Joseph bereits in folgender Stellung entscheidenden Vorteil zu erspielen. Hier die Stellung nach 40. ... Sf6-d7



mit 41. b7!! gibt die Engine einen klaren Gewinnweg an:
Auf 41. ...Tb1 folgt 42. Txd7 Kxd7 und 43. Lb6
Auf 41. ...Th8 folgt 42. La7 Sb8 43. Kf2 und Schwarz kann sich nicht mehr bewegen. Der weiße König läuft nun über h3 ins feindliche Lager und gewinnt. Sollte er mit d5 etwas versuchen, folgt exd5 Kxd5 und Tc7. Joseph zog 41. Tg8, was laut Stockfish nach ... Tb1 42. Tc8 und Kb5 zu einer verteidigungsfähigen Stellung führen würde. Schwarz konnte aber den Druck nicht lange standhalten und gab nach 41. ...Kb7 42.Td8 Th7 43.Kd3 Sb8 44.Txd6 Sc6 45.Le1 Th3?  (besser Sd4!) 46.Td7 Kb8 47.Kc4 Sd4 48.Kd5 Sxf3 Lb4) auf.
5,5-1,5

Brett 1:
Ediz
spielte gegen Skandinavisch und postierte seine Figuren aktiv. Nachdem sich sein Gegner einen Doppelbauern an der Rochadestellung aufbrummen ließ, wanderte seine komplette Mannschaft nach vorne und gewann 2 Bauern. Dies reichte zum Sieg.
6,5-1,5.

Fazit:
Gegen die erfahrene Mannschaft der 11er war der Sieg nie gefährdet. Nach 2 Stunden Spielzeit gab es noch ein paar Skeptiker, aber je länger es dauerte, desto klarer wurden die Gewinnstellungen.

Wolfgang Heimrath

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